Aus für den Nachtpoststern Hahn?

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Schkeuditz einzige Alternative zu Frankfurt / Job-Motor für Region

Leipzig. Aufwind für den Leipziger Flughafen: Die Deutsche Post AG denkt darüber nach, wegen des drohenden Nachtflugverbots den so genannten Nachtluftpoststern von Frankfurt/Main nach Sachsen zu verlagern, "Die einzige denkbare Alternative ist für uns der Flughafen Leipzig/Halle", sagte der Sprecher der Deutschen Post, Jürgen Blom.

Bislang galten für die Post auch ausländische Standorte als mögliche Ausweichorte, Für den sächsischen Flughafen sprächen freie Kapazitäten und ein uneingeschränkter 24-Stunden Flugbetrieb, schreibt der Wiesbadener Kurier in seiner heutigen Ausgabe, Eine Verlagerung des Nachtluftpoststerns würde für die Messestadt und ihr Umland zahlreiche neue Jobs bedeuten.

In Frankfurt werden pro Nacht etwa 300 Tonnen Briefe sortiert, umgelagert und mit 24 Maschinen zu ihrem Zielort transportiert. Rund 3000 Menschen beschäftigt die Post am, größten deutschen Airport.

Im Rhein-Main-Gebiet wird im Zuge des Flughafenausbaus auch seitens der Politik über ein totales Nachtflugverbot nachgedacht. Sowohl der Hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) als auch der Chef der Flughafenbetreiberin Fraport, Wilhelm Bender, haben immer wieder ein Verbot im Rahmen des Ausbaus angesprochen.

Das Interesse an der Post und ihrer nächtlichen Brieffracht scheint in Frankfurt eher zweitrangig zu sein. Bei einem täglichen Flugaufkommen von 1400 Starts und Landungen sehe man die Diskussion um den Nachtluftpoststern gelassen, meint Fraport-Sprecher Klaus Busch. Bei der Abwägung zwischen neuer Landebahn oder Nachtverkehr würde man sich für den Ausbau und damit gegen den Flugbetrieb der Post entscheiden. Busch würdigt sogar die Gedanken der Post, nach Leipzig auszuweichen, als pragmatischen Ansatz mit unternehmerischer Weitsicht,

Die Geschäftsführung des Schkeuditzer Airports zeigt reges Interesse am Stern und den zahlreichen neuen Jobs. Eine Fläche für ein neues Verteilzentrum stünde bereit, hieß es.

(Dresdner Neue Nachrichten vom 23.06.2001)