Schwere Vorwürfe gegen die Deutsche Lufthansa AG und die Flughafen-Hahn GmbH erhebt die Bürgerininitiative gegen den Nachtflughafen Hahn.
Anlaß sind die erneuten ganztägigen Übungsflüge von Lufthansa-Flugzeugen am Flugplatz Hahn.
Am 9. und 10. Oktober 1996 waren die Anwohner des Flugplatzes Hahn ganztägig dem Psycho-Terror von Hunderten von Überflügen in niedrigster Höhe im 3 - 5 Minuten-Takt durch Flugzeuge der Lufthansa hilflos ausgeliefert.
Hatte die Lufthansa wegen der massiven Proteste aus der Bevölkerung noch im August 96 zugesagt, den Flugplatz Hahn nicht mehr für Übungsflüge zu nutzen, so muß man heute erkennen, daß das Wort dieser renommierten Fluglinie keinen Schuß Pulver wert ist.
Die Flughafen-Hahn GmbH unterstützte die Platzrundenflüge der Lufthansa durch Einsatz ihrer unfreundlichsten Fluglotsen am Beschwerdetelefon, an die sich ratlose und hilfesuchende Anwohner gewandt hatten.
Auch die von der Fluglärmkommission beschlossene Mittagsruhe von 13.00 bis 15.00 Uhr wurde nicht eingehalten. Und das, obwohl selbst der Vertreter der Lufthansa, Herr Huhnold für diese Maßnahme zum Schutz der Bevölkerung gestimmt hatte.
Es stellt sich zwangsläufig die Frage, warum die Lufthansa die nervenden Platzrundenflüge entgegen ihrer Zusage vom August 96 wieder aufgenommen hat. Sind die Übungsfluggebühren und die Treibstoffpreise am Flugplatz Hahn tatsächlich so niedrig, daß es für die Lufthansa sinnvoller ist, ihre Start- und Landeübungen auf dem Rücken der Hunsrücker Bevölkerung, quasi zum Nulltarif,
absolvieren und ihre Flugsimulatoren an andere Fluggesellschaften für teures Geld zu vermieten?
Die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn fordert daher vom Wirtschaftsministerium und von der Flughafen Hahn GmbH die sofortige Einstellung jeglichen Übungsflugbetriebes.