Nachdem die Lufthansa AG nicht den für sie von der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH und Politikern von SPD, CDU und FDP aufgestellten Plänen gefolgt ist, nach denen sie in Folge eines Nachtflugverbotes am Flughafen Frankfurt auf den Flugplatz Hahn umziehen soll und stattdessen ihre Flüge nach Köln-Bonn und Leipzig-Halle verlagert, kehrt demnächst auch einer der frachtstärksten und vor allen Dingen der zahlungskräftigste Kunde, das amerikanische Militär, dem Flughafen Hahn den Rücken.
Die Vereinigten Staaten von Amerika ziehen laut nachfolgendem Pressebericht bis zum Jahresende alle ihre noch im Irak stationierten Soldaten ab. Bis Ende Dezember verlassen die letzten 39.000 amerikanischen Besatzungstruppen den Irak, nachdem die USA in der Zeit von Juli bis Ende September bereits ca. 11.000 Soldaten abgezogen haben.
US-Militär zieht Truppen aus dem Irak ab
Seit Jahren werden die US-Truppen im Irak über den Flughafen Frankfurt-Hahn mit militärischen Versorgungsgütern beliefert. Außerdem läuft ein Teil des regelmäßigen Truppenaustausches über den Flugplatz Hahn. Dabei landen die Flieger auf ihrem Weg in den Irak oder zurück zu den Fliegerhorsten in den USA auf dem Hahn zum Auftanken zwischen. Dies wird zukünftig zumindest für die Versorgungsflüge für die Truppen im Irak entfallen.
Es ist aber nur noch eine Frage der Zeit, wann auch der amerikanische Truppenabzug aus Afghanistan beginnt. Auch hier sahnt die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH bei Zwischenlandungen zum Auftanken kräftig ab. Die Militärgüter in den zwischengelandeten Fliegern tauchen als Fracht in der Frachtstatistik auf, obwohl auf dem Hahn selbst nichts daran bewegt wird. Die an Bord der Truppentransporter befindlichen Soldaten gehen als Transitpassagiere in die Statistik ein.
In der Zeit von Januar bis August 2011 wurden 42.840 to Militärfracht statistisch erfasst. An Bord der Truppentransporter waren ca. 34.000 Soldaten.
Keine Skrupel bei der Kriegsgewinnlerei
Dass die Manager keinerlei Skrupel beim Geldverdienen mit dem Militär haben, vielmehr offensichtlich auch noch stolz darauf sind, zeigt sich in nachfolgendem Video im Zusammenhang mit den Plänen eines "Management Buy Out".
Herr Schumacher, Herr Maxeiner, Frau Müller und Herr Müller haben sich für ihre Reden sogar vor einem Flugzeug von Evergreen Airlines in Positur gebracht. Nicht besser ist der Betriebsratsvorsitzende. Auch der lässt sich vor der Evergreenmaschine ablichten.Evergreen Airlines ist zusammen mit Atlas Air, von denen später im Bericht ebenfalls noch eine Maschine ins Bild kommt, der größte fliegende Militärlogistiker der Vereinigten Staaten.
Evergreen Airlines und Atlas Air wird nach Einstellung der Versorgungsflüge niemand der vom Fluglärm betroffenen Bevölkerung nachtrauern. Für die US-Soldaten, die endlich wieder in der Heimat sind und nicht mehr ihren Kopf für die Interessen von Rüstungs- und Ölfirmen hinhalten müssen, freut es uns "allemol".
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Berichterstattung des SWR am 20.10.2011 zum MBO |