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Was wird aus der Drehscheibe für US-Truppen- und Waffentransporte beim Verkauf des Flughafens Frankfurt-Hahn an einen russischen Oligarchen?

Die EX-US-Airbase Frankfurt-Hahn wird seit Mitte des Jahres 2005 schwerpunktmäßig von den US-amerikanischen Militärlogistikern Air Transport International, Atlas Air, National Airlines, Omni Air und Western Global Network für Zwischenlandungen zum Auftanken genutzt. Die Flugzeuge werden entweder als Truppentransporter oder zum Transport von Waffen und Munition sowie sonstigem militärischen Nachschubgütern eingesetzt.

2022 registrierte die BI gegen den Nachtflughafen Hahn insgesamt 740 Flüge. Davon standen ca. 150 Flüge im Zusammenhang mit Waffen- und Munitionslieferungen des US-Militärs für die Ukraine. Dabei wurden die Waffen und die Munition zunächst per Flugzeug nach Rzeszow oder Poznan in Polen transportiert und von dort weiter per Bahn, Luft oder Strasse in die Ukraine. Vor Ausbruch des Krieges flog das US-Militär die Waffen und Munition sogar direkt nach Kiew. Hierüber wurde u.a. wie folgt berichtet:

Betreibt der Putin-Vertraute und Oligarch Viktor Charitonin zukünftig die Drehscheibe für US-Waffen- und Munitionslieferungen für die Ukraine?

Für den Fall, dass der russische Oligarch Viktor Charitonin der neue Besitzer des Flughafens Hahn wird, sind wir gespannt, wie er mit den US-Militärflügen verfährt. Er wird es seinem Vertrauten, dem russischen Präsidenten, und erst recht nicht dem russischen Volk vermitteln können, dass er mit der Bereitstellung der Infrastruktur für amerikanische Waffentransporte die Ukraine unterstützt. Auch bei weiteren Zielregionen der Truppen- und Waffentransporte des US-Militärs sehen wir erhebliches Konfliktpotential. So bspw. bei Zielen im Nahen Osten, im arabischen Raum und am Horn von Afrika. Hier prallen überall russische und amerikanische Interessen aufeinander.

Läßt das amerikanische Verteidigungsministerium sein Drehkreuz für Waffen- und Muntionslieferungen von einem russischen Oligarchen und Freund von Herrn Putin betreiben?

Genau spannend ist die Frage, wie sich das Pentagon verhält. Wir können uns nur sehr schwer vorstellen, dass es der amerikanischen Öffentlichkeit zu vermitteln ist, dass ausgerechnet das US-Militär Geschäfte mit dem russischen Oligarchen Viktor Charitonin macht. Immerhin steht dieser auf einer Liste des amerikanischen Finanzministeriums von kremlnahen Personen.

Einschätzung der BI

Wir rechnen damit, dass weder das Land Rheinland-Pfalz in der Gläubigerversammlung, noch das Bundeswirtschaftsministeriums nach Prüfung nach dem Außenwirtschaftsgesetz ein Veto gegen den Verkauf des Flughafens Frankfurt-Hahn an den russischen Oligarchen Viktor Chariton einlegen.

So bleibt uns die Hoffnung, dass als Folge des Verkaufs wenigstens das US-Militär vom Flughafen Frankfurt-Hahn - hoffentlich auf Nimmerwiedersehen - verschwindet. Wir würden ihnen keine einzige Träne nachweinen.

Der Wegfall der Flüge würde zu einer deutlichen Entlastung von Fluglärm in den An- und Abflugkorridoren führen. Dies umso mehr, da bei den Flüge fast ausschließlich veraltetes und lautes Fluggerät wie die Boeing B 747-400, die Boeing B 767-300 oder die MD 11 zum Einsatz kommt. Auch die Anzahl der nächtlichen Flüge würde deutlich sinken. So fanden im Jahr 2022 fast ein Drittel der Flüge der amerikanischen Militärlogistiker nachts statt.

Weiterführende Links

(Newsletter der BI Nachtflughafen Hahn vom 06.02.2023)