100 Millionen Miese bei der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH

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2,76 Millionen Passagiere sind 2004 ab dem Flugplatz Hahn geflogen. Dies wird von den beiden Geschäftsführern und der Politik als ein toller Geschäftserfolg gefeiert.

3,6 Mio Passagiere wurde im Dezember 2003 für das Jahr 2004 prognostiziert, im August 2004 wurde diese Prognose schon auf 3,0 Mio. Passagiere reduziert. Herausgekommen sind dann 2,76 Mio.
Also fast 1 Mio weniger als geplant.
Ist das ein Erfolg?
Die Börse quittiert solche "Erfolge" oft mit Kursabschlägen von 50 Prozent und mehr.

Mit Book & Go, Amadeus Flugdienst, Volareweb und Air-Polonia sind alle propagierten "zweiten Standbeine" weggebrochen. Die mit viel Trara angekündigte FlyEco hat immer noch keine Flugzeuge und anscheinend auch kein Betriebskapital.
Neues zweites Standbein und Hoffnungsträger für 2005 ist jetzt die ungarische WizzAir. Über die wird bereits spekuliert, ob sie schon vor oder erst nach Aufnahme der Flüge bankrott geht.
Geblieben ist Ryanair. Die allerdings kassiert tüchtig als "Marketing-Support" getarnte Subventionen.

Ich bin schon jetzt auf den Geschäftsbericht der Flugplatz Frankfurt-Hahn GmbH für 2004 gespannt.
Die Pleiten der oben angeführten Fluggesellschaften haben sicherlich für erhebliche Einnahme- und Forderungsausfälle beim Hahn gesorgt.
Ein dickes Minus im zweistelligen Millionenbereich ist zu erwarten.
Es kann sogar das Rekordminus des Jahres 2002 von 20,4 Mio übertreffen.
Dies insbesondere wegen der Entwicklung im Zusammenhang mit der Startbahnverlängerung.
Hier könnte unter Umständen schon eine außerplanmäßige Abschreibung auf das Projekt anzuraten sein. Angesichts der angekündigten Klagen sind wahrscheinlich auch umfangreiche Rückstellungen für Schallschutzmaßnahmen und/oder für Prozeß- und Gutachterkosten und ggf. die Wiederaufforstung des bereits gerodeten Waldes zu bilden.

Die wirtschaftlichen Erfolge des Flugplatz Hahn können mit drei Worten beschrieben werden:

Verluste, Verluste, Verluste.

Diese summieren sich für die Zeit von 1997 (Übernahme durch die Fraport AG) bis einschließlich 2003 auf ca. 87 Millionen Euro. Ausgewiesen in den entsprechenden Gewinn- und Verlustrechnungen sowie den Beteiligungsberichten des Landes Rheinland-Pfalz.

Mit dem zu erwarteten Verlust für das Geschäftsjahr 2004 dürfte die 100 Millionenverlustgrenze locker geknackt werden. Die Verluste wären bestimmt noch viel höher, gäbe es nicht die Zuschüsse des Landes Rheinland-Pfalz. Für eine weitere Verlustreduzierung zu Lasten der Allgemeinheit könnten bspw. Sonderkonditionen bei Darlehen der landeseigenen Investitions- und Strukturbank (ISB) und Zuschüsse der Bundesagentur für Arbeit gesorgt haben.

Angesichts dieser Zahlen und Fakten wirkt die Aussage des Aufsichtsratsvorsitzenden der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, Herrn Dr. Schölch "Der Flugplatz Hahn ist das beste Konversionsprojekt der Republik" wie blanker Hohn.

Olaf Simon, Altlay

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