Niemand fragt: Wer zahlt die höchsten Zuschüße an Ryanair?

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Verliert der Hahn `ne große Feder?

Billig-Flieger Ryanair verhandelt auch mit dem Nachbar-Flughafen Zweibrücken - Viele Fragen aber keine Antworten

Es kann der"Frömmste" nicht in Frieden starten, wenn es dem fliegenden Nachbarn nicht gefällt. So könnte man denn Konkurrenzkampf betrachten, den die Flughafen GmbH Zweibrücken zurzeit mit der Flughafen Hahn GmbH führt. Die Hauptrolle spielt dabei der Billig-Rieger Ryanair.

Von Bert Baden

FLUGHAFEN HAHN. Ryanair erwägt, Linienflüge von Zweibrücken nach London, Paris und Brüssel anzubieten, ließen die Zweibrücker dieser Tage verlauten. Man stehe in Verhandlungen mit den irischen Billigfliegern.
In Verhandlungen mit Ryanair stehen aber derzeit auch (wieder) die Hahner. Und die Iren, so betonen diese, stehen in Verhandlungen mit mehreren deutschen Flughäfen. Noch ist nichts entschieden. Ryanair will im kommenden Monat erst bekannt geben, wann und wo in der nächsten Saison geflogen wird.
Solange die Entscheidung noch nicht gefallen ist, geben sich die Verhandlungspartner wortkarg. Niemand will sich durch eine unbedachte Äußerung die Chance aufs Geschäft verderben lassen.
Noch darf oder muss also spekuliert werden. Zieht Ryanair seine Maschinen vom Hahn ab? Das würde die Passagierzahlen ganz erheblich drücken, weiß auch Jörg Schumacher, einer der Hahn-Geschäftsführer. Doch er gibt sich optimistisch, dass der Flieger-Discounter auch weiterhin auf dem Hunsrück-Flughafen starten und landen wird und nicht in der benachbarten Pfalz.
Mehr sagt der Hahn-Mann aber derzeit nicht dazu.
Doch nicht nur Schumacher käme in Erklärungsnot, wenn es darum geht, angesichts sinkender Pax-Zahlen die Forderung nach weiteren Investitionen auf dem Hahn zu vertreten. Immerhin hat die Hunsrücker Flughafen-Gesellschaft erst in diesen Tagen angekündigt, dass bei der Aufsichtsratssitzung im Februar weitere Investitions-Beschlüsse anstehen. Vermutlich steht dann auch die Verlängerung der Landebahn schon auf der Tagesordnung.
Wenns ums Geld auf dem Hahn geht, dann kommt automatisch auch der große Bruder aus Frankfurt ins Gespräch. Was würde er sagen, wenn der Kunde Ryanair in die Nachbarschaft abwandert?
Wird er seine bisher durchaus ausgestreckte und auch offene Hand gegenüber dem Hahn dann zur Faust schließen und dem Pfalz-Flughafen damit drohen.
Oder wird die FAG bei dieser Hand den Abstand zwischen Daumen und Zeigefinger verengen, wenns ans Geld zählen für Investitionen auf dem Hahn geht?
Fragen, die sich auch schon vor der Entscheidung von Ryanair für oder gegen den Hunsrück-Flughafen stellen.
Immerhin ist es ein streng gehütetes "offenes Geheimnis", dass in diesen Wochen über Maßnahmen auf dem Hahn gesprochen und verhandelt wird, die sich im dreistelligen Millionen-Bereich bewegen.
Antworten sind im Moment nicht zu erwarten. Vielleicht kommen die Antworten aber vom Land Rheinland-Pfalz? Das nämlich sitzt in beiden Flughäfen - in der Pfalz und beim Hahn - mit im Tower.

(Hunsrücker Zeitung v. 11.01.2001)

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