Warum müssen wir still sein, wenn die Lufthansa Krach macht?

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Absender:

Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn
Kleinich, 05. Juni 1996

An den
Vorsitzenden der Kommission zum Schutz vor Fluglärm
des Flugplatzes Hahn
z.Hd. des Verbandsgemeindebürgermeisters der
Verbandsgemeinde Rhaunen

6572 Rhaunen


Platzrundenbetrieb an Sonn- und Feiertagen
Ihr Schreiben vom 07. Mai 1996

Sehr geehrter Herr Becker

Zwischenzeitlich ist es erneut zu Verstößen gegen die Empfehlung der Fluglärmkommission gekommen, daß zum Schutze der Bevölkerung an Sonn- und Feiertagen kein Schulflugbetrieb in der Platzrunde durch strahlgetriebene Flugzeuge durchgeführt werden soll.

Diese Empfehlung wurde sowohl am Sonntag, den 12. Mai 1996 in der Zeit von ca. 08.00 Uhr - 12.00 Uhr als auch an Pfingstsonntag, den 26. Mai 1996 in der Zeit von 10.00 - 13.00 Uhr und von 14.15 - 16.00 Uhr durch Lufthansa-Maschinen in besonders übler Art und Weise mißachtet. Insbesondere die Piloten in der Maschine am 12. Mai 1996 sind durch ihre rüpelhaften Flugmanöver (Tiefflug direkt über die Dörfer) und dem damit verbundenen hohen Weckeffekt bei der am frühen Sonntagmorgen noch schlafenden Bevölkerung negativ aufgefallen.

Genauso wurde auch registriert, daß der Pilot des Lufthansa-Airbus am 26. Mai 1996 die in der Genehmigung festgelegte Mittagsruhe von 13.00 - 15.00 Uhr nicht eingehalten hat und bereits ab ca. 14.15 Uhr, zwar mit etwas größerem Radius, dennoch aber in der Platzrunde, geflogen ist.

Aus den geschilderten Gründen bitten wir Sie deswegen nochmals in aller Eindringlichkeit, sich mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln und mit Unterstützung der anderen Kommissionsmitgliedern (immerhin Verbandsgemeindebürgermeister und Ortsbürgermeister) auf die Flughafen-Hahn-Gesellschaft und die skrupellosen Wortbrecher der Lufthansa einzuwirken, um endlich den laufenden sonntäglichen Luftterror durch Platzrundenbetrieb von Lufthansa-Maschinen abzustellen.

Ggf müssen Sie auf die Genehmigungsbehörde einwirken, daß das sonntägliche Flugverbot in die Genehmigung aufgenommen wird, um die Flughafen-Hahn-Gesellschaft und die Lufthansa auf diesem Weg zur Räson zu bringen.

Dieser Schritt scheint vor allen Dingen deswegen notwendig zu sein, da Sie uns in Ihrem Schreiben vom 07. Mai 1995 mitgeteilt haben, daß Herr Hartmann nach seinen Angaben nicht immer sicherstellen kann, daß er Pilotenschulungen an Sonntagen ablehnt.

Inzwischen müßte doch jeder gemerkt haben, daß die Lufthansa den Flugplatz Hahn lediglich benutzt hat, um ihre Forderungen am Frankfurter Flughafen durchzusetzen.
Herr Becker, bitte handeln Sie!
Wir bitten auch dieses Schreiben allen Kommissionsmitgliedern zur Verfügung zu stellen.

Mit freundlichen Grüßen
Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn
Für den Vorstand

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