Woher kommt die Differenz?

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In einer Serie wird die Hunsrücker Zeitung den "Arbeitgeber Flughafen" porträtieren. Eine gute Idee.

Im Artikel zur Air-France fanden sich viele neue Informationen, die so bisher noch nicht in der Öffentlichkeit bekannt waren.

So haben die Leser von dem stellvertretenden Stationsleiter, Herrn Burrell erfahren, dass Air-France Cargo auf dem Flugplatz Hahn monatlich ca. 5.000 to Fracht, also ca. 60.000 to im Jahr umschlägt.
Diese Angaben haben mich sehr gewundert. Meldet der Flughafen doch in schöner Regelmäßigkeit 120-130.000 Tonnen, die von Air-France im Jahr im Luftfrachtersatzverkehr transportiert würden.

Woher kommt die Differenz?

Stimmen etwa die Gerüchte, dass der Flughafen die Fracht von Air-France Cargo doppelt zählt, statistisch korrekt einmal als Eingangs- und einmal als Ausgangsfracht?
Und wieso überhaupt Luftfracht? Es wird doch alles per LKW gekarrt. Wer ist noch nicht hinter den rollenden Verkehrshindernissen von "Schuebel", "Georgi" und "Welter" hergezockelt?

Interessant waren auch die Angaben zu den transportierten Gütern. Plastiklöffel, Autos und zerlegte Hubschrauber. Ich hätte nicht gedacht, dass es für den Transport von solchen Waren eine Sondergenehmigung zur Umgehung des Wochenend/Sonntagsfahrverbot für LKW gibt.

Am meisten erstaunt war ich allerdings darüber, dass in dem Artikel so getan wurde, als ob nur die Startbahn verlängert werden muss und Air-France Cargo fliegt dann Fracht ab Hahn. Nach meinem Wissen hat Air-France Cargo überhaupt keine Landerechte in Deutschland. Diese wird sie auch solange nicht bekommen, wie Lufthansa Cargo keine Landerechte in Frankreich erhält. Auch ist bekannt, dass Air-France auf dem Hahn überhaupt nicht genügend zielreine Luftfracht für die permanente Auslastung von Großraumflugzeugen hat. Auch würden Flüge ab Hahn erheblich auf die Wirtschaftlichkeit des Zentralhubs von Air-France-Cargo in Paris drücken.

Für die nächsten Artikel in dieser Serie wünsche ich mir mehr Tiefgang. Dies insbesondere auch, um nicht den Eindruck gewinnen zu müssen, dass es sich dabei lediglich um Propaganda zur Durchsetzung der Startbahnverlängerung handelt.

Olaf Simon, Altltay