Frachtfliegerumzug von Köln auf den Hahn: Teures und lautes Nullsummenspiel!

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Die Meldungen zum Umzug der drei Frachtjumbos von British Airways-Cargo sind leider wieder einmal ein gutes Beispiel für verfehlten Jubel und wenig Nachhaken, wenn es um den Hahn geht: Die Fakten besagen, daß eine Fluggesellschaft überwiegend aus Ersparnisgründen den Flughafen wechselt und ca. 100 Arbeitsplätze mitnimmt. In der Folge wird die Verlängerung der Startbahn im Hunsrück als dringlich und unausweichlich angemahnt.

Was wäre zu fragen? Dies: Welchen Nutzen ziehen wir alle, das heißt unsere Erwerbsgesellschaft, aus der bloßen Verlagerung von Arbeitsplätzen? Doch wohl keinen! Denn in Köln werden 100 Menschen weniger eine Beschäftigung haben. Erkauft wird dieses Nullsummenspiel mit den Dumpingpreisen des Hahn, der auf diese Weise wieder einmal die Preise im Fluggeschäft verdirbt - nicht zuletzt auf Kosten auch von uns Steuerzahlern, die für die nötigen Subventionen aufkommen müssen.

Und schließlich: In Köln ist die Startbahn doch lang genug und es gab wohl auch Platz für die Frachtflieger. Im Hunsrück muß neu gebaut werden. Das ist doch eine glatte doppelte Infrastrukturinvestition, kommt also der Verschwendung bedenklich nahe!

Leider nur zwischen den Zeilen wird auch klar, daß es sich um Frachtflüge mitten in der Nacht handeln muß, da die Fluggesellschaft die Nachtflugerlaubnis in Köln wanken sieht.

Kurz und gut: Neben der durchaus wichtigen Nachricht über den Umzug von Köln zum Hahn hätte doch die Zeitung als journalistische Eigenleistung ein paar nachfragende Bermerkungen schreiben müssen, die den Vorgang zu dem machen, was er ist: Eine kostspielige, nachtruhestörende Lärmvermehrung im Hunsrück, auf die der Flughafen Köln/Bonn im übrigen wohl in Kürze mit eigenen neuen Angeboten reagieren wird, wodurch sich die Spirale von immer mehr Fliegerei stets weiterdreht.

Jupp Trauth, VCD Verkehrsclub Deutschland