„Hahn als Kriegsgewinnler"


Leserbrief zum Artikel: Weichen für Nobelhotel gestellt
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In Simmern soll ein Hotel hauptsächlich für Mitarbeiter amerikanischer Fluggesellschaften gebaut werden:

„Simmern bietet immer mehr"? Ich reibe mir die Augen und versuche mir angesichts des Artikels zur „Aufbruchstimmung in Simmern" vorzustellen, was der Autor meint.
Er begründet dies so: Das Projekt „Vier- oder Fünf-Sterne Hotel" stelle für den Investor kein Risiko dar, da Nutzungsverträge mit den drei in Frage kommenden amerikanischen Fluggesellschaften ohne Probleme abgeschlossen werden könnten und das amerikanische Verteidigungsministerium für weltweite Militärtransporte sozusagen eine sichere Bank sei.

2006 sind bislang 159 563 Soldaten der amerikanischen Streitkräfte im Rahmen von „zivilen" Militärflügen der US-Airforce auf dem Weg von den USA nach Kuwait oder zurück auf dem Hahn zwischengelandet.
Darauf können wir wahrhaftig nicht stolz sein. Der Flughafen Hahn ist bereits damit als Kriegsgewinnler für völkerrechtswidrige Transporte auf deutschem Boden verantwortlich. Ein Wandel der amerikanischen Politik deutet sich an, und der Simmerner Stadtrat plant dieses überdimensionierte Projekt, das nur eine Chance hat, wenn die USA ihre militärischen Aktivitäten beibehalten.

Simmern braucht langfristig Gästezimmer der Mittelklasse, um endlich den Touristen, die unsere Region erwandern oder mit dem Fahrrad erkunden wollen, entsprechende Unterkünfte anzubieten.

Siegrid Braun-Pfaff, Sprecherin Bündnis 90/Die Grünen