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"Menetekel am Hunsrück-Himmel"

Wie beruhigend für die Bevölkerung im Rhein-Hunsrück-Kreis: Ohne je befragt worden zu sein, wird behauptet, dass die Hunsrücker den 24-Stunden-Betrieb am Hahn "auf breiter Basis unterstützen! Wie hat man das herausgefunden? Während in Frankfurt und Berlin und anderswo der Widerstand gegen Nachtflüge täglich wächst, und Bürger sich nachts die Haare raufen vor Schlaflosigkeit, unterstellt man den Menschen im Hunsrück, eine ganz besonders schwerhörige Spezies von Nachtaktiven zu sein. Spätestens wenn Realität werden sollte, was die Bürgermeister der Region (parteiübergreifend!) für uns vorgesehen haben, nämlich "Ausweitung der Nachtflüge" und "flächenmäßigen Ausbau des Airports Hahn", werden uns die Ohren klingeln.

Ich mag nicht glauben, dass diese Bürgermeister für die Mehrheit in der Region stehen, dass die Hunsrücker eine endemische Form des homo sapiens sein sollen, die sich völlig anders als der Rest der Republik entwickelt und infernalischen Lärm startender Uralt-FrachtJets, die nirgendwo sonst mehr landen dürfen, tags und nachts herbeisehnen. Und ob die Hunsrücker tatsächlich ungehemmtes Wachstum, vor allem an Lärm und Dreck am Himmel und auf Straßen in der Region, herbeisehnen? Rund um die Uhr? Ich glaube eher, dass hier wieder einmal Politik völlig ohne Bürgerbeteiligung gemacht wurde. Die von den regionalen Bürgermeistern als das "größte Kapital" des Hahns beschriebene Nachtfluggenehmigung sehe ich als Menetekel am Hunsrück-Himmel. Tatsächlich ist dieser Flughafen eine einzige Belastung in jeder Hinsicht für diese Region, die sich zusehends in eine industrielle Ersatzregion zum Rhein-Main-Gebiet zu entwickeln scheint. Wer das bezweifelt, mag sich mal stundenweise am Rhein-Main-Airport aufhalten. Ich bezweifele, dass es für diese Entwicklung eine Bevölkerungsmehrheit gibt. Ebenfalls ist zu bezweifeln, dass die politisch Verantwortlichen auch nur irgend etwas gelernt hätten aus der gesellschaftlichen Entwicklung anderswo im Land. Die völlig ungehemmte Flut an Windkraftanlagen, die vor keiner Region, keiner Landschaft, keinem noch so stillen Wald mehr halt macht, und anscheinend von keinem Gesetz mehr gezähmt werden kann, ist ein weiteres Negativbeispiel für die Region, die längst "den Rubikon überschritten" hat. Hunsrück, quo vadis? Unsere Bürgermeister kennen -scheinbar - den Weg,

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Thomas Schröder, Gemünden