Statt ab Köln-Bonn oder Frankfurt fliegt British Airways jetzt dreimal in der Woche ab Hahn.

Dabei sollen 100 "neue" Arbeitsplätze entstehen. Dies kann so nicht stimmen. Logischerweise müßten doch im gleichen Umfang in Köln-Bonn oder Frankfurt Arbeitsplätze verloren gehen.

Ich glaube nicht, das in Köln-Bonn oder Frankfurt Arbeitsplätze verloren gehen. Noch weniger glaube ich, das in Hahn 100 "neue" Arbeitsplätze entstehen.

Dies hat folgenden Grund. In dem im Zusammenhang mit dem Ausbau des Flughafen Frankfurt erstellten Gutachten "Logistische Konzepte und ihre Auswirkungen auf das Flughafenumfeld" ist genau beschrieben, wie die Auslagerung von Fracht für die reinen Cargofrachter über den Hahn ablaufen muss. Die nachfolgend beschriebene Arbeitsmethodik ist laut Gutachten die zwangsläufige Konsequenz aus der gängigen Arbeitsweise von Speditionen, Zoll und Airlines.
Danach verbleibt die gesamte Abwicklung für Cargo in Frankfurt, nur die Beladung der reinen Frachtmaschinen würde nach Hahn ausgelagert. Die gesamte Cargo-Abwicklung (Annahme, Verzollung, Verpackung, Auslieferung usw.) bliebe in Frankfurt.

Das hätte zur Folge, dass am Hahn lediglich die fix und fertigen Luftfrachtcontainer in die Flieger geschoben werden müssen.

Die Maschinen von British Airways haben folgende Flugzeiten: Maschine 1 landet am Donnerstag um 22:35 und startet am Freitag um 00:55. Maschine 2 landet ebenfalls am Donnerstag um 23:59 und startet am Freitag um 02:05 Uhr. Verweildauer jeweils etwas mehr als 2 Stunden.

Und dadurch sollen 100 Arbeitsplätze entstehen? Gehen wir davon aus, dass auch auf dem Hahn ausreichend technische Hilfsmittel zur Verfügung stehen und die Container nicht mit Muskelkraft bewegt werden müssen, so müßte ein Dutzend Hilfskräfte doch eigentlich ausreichen. Und die auch nur an den jeweiligen Tagen, an denen beladen wird.

Das Ganze sieht für mich aus wie eine Inzsenierung für die Durchsetzung des Flughafenausbaues und insbesondere der Verlängerung der Start- und Landebahn.