Es scheint, dass jeder ein schönen Luftballon von den Chinesen mitgebracht bekommen hat!

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Hängepartei auf dem Hahn hat ein Ende


Verkauf Flughafen wird von der chinesischen Shanghai Yiqian Trading Co. übernommen - Belegschaft reagiert mit Zuversicht

Von unserem Redaktionsleiter Thomas Torkler

Flughafen Hahn. Der Verkauf des Flughafens Frankfurt-Hahn stößt allgemein auf ein positives Echo. Die Übernahme durch den chinesischen Investor Shanghai Yiqian Trading Co. hat vor allem unter den 320 Mitarbeitern Zuversicht geweckt. Innenminister Roger Lewentz sprach bei der gestrigen Pressekonferenz das aus, was sich alle auf und rund um den Hahn wünschen: "Mit der Übernahme durch einen Privatinvestor beginnt ein neues Kapitel am Hahn, das für weiteren Schub bei der Entwicklung des Flughafens sorgen wird."

Offenbar ist es den Verantwortlichen seitens des Landes Rheinland-Pfalz sowie vom Investor gelungen, in der gestrigen Betriebsversammlung eine positive Grundstimmung zu erzeugen. Als die Mitarbeiter den Versammlungsraum verließen, gab es Reaktionen, von "war okay" bis zu "die wollen neu einstellen, Fracht- und Passagierverkehr ausbauen. Sie haben uns die Zukunft des Hahns dargestellt." Immer wieder war auch Erleichterung zu spüren, darüber, dass "die Hängepartie endlich vorbei ist". Und der Bereichsleiter Infrastruktur, Michael Rössel, brachte es auf den Punkt, als er unmittelbar nach der Betriebsversammlung sagte: "Wenn die Wort halten und all das umsetzen, was sie versprechen, hat der Hahn eine gute Zukunft." Die Stimmung in der Belegschaft sei sehr gut, "das hat man am Beifall gemerkt während der Versammlung", sagte Rössel.

Auch Thomas Dillmann, der Betriebsratsvorsitzende, zeigte sich zuversichtlich: "Es ist gut, dass nun Klarheit herrscht, und die Kollegen haben das Ganze positiv aufgenommen. Gut, dass die Hängepartie ein Ende hat."

Letzteres stellte auch der Vorsitzende des Zweckverbands Flughafen Hahn, Harald Rosenbaum, an den Anfang seiner Stellungnahme. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kirchberg war zusammen mit Partnern der Flughafengesellschaft, wie Haitec und LBB, am frühen Nachmittag auf dem Hahn über Details des Verkaufs informiert worden, "Das, was ich gehört habe, stimmt mich positiv, vor allem die Nachricht, dass der neue Investor das Cargogeschäft ankurbeln will, denn das ist profitabel für den Hahn."

Wichtig dabei wird sein, dass es gelingt, die Frachtfluggesellschaft Yangtze River Express wieder zurück auf den Hahn zu locken, die seinerzeit ein Drittel des Frachtflugverkehrs auf dem Hahn abdeckte und deren Vertrag in München bald ausläuft. "Wir stehen mit Yangtze in Kontakt, seit sie bei uns weggegangen sind", erklärte Hahn-Geschäftsführer Markus Bunk. Er hoffe, dass es dem neuen Hahn-Eigentümer gelingt, Yangtze wieder auf den Hahn zu holen.

Der gesetzliche Vertreter der Shanghai Yigian Trading Co., Dr. Yu Tao Chou, der 2013 seinen ersten Flug an Bord einer Yangtze Maschine als Pilot absolvierte, zeigte sich zuversichtlich, dass dies gelingen könne. "Yangtze River Express soll zurückkommen und das Frachtgeschäft auf dem Hahn ankurbeln", sagte Chou, der auch eine Charterverbindung nach China aufbauen will. Das hält der Zweckverbandsvorsitzende Harald Rosenbaum für eine gute Idee. "Für uns ist es wichtig, dass die Passage weiterläuft", sagte Rosenbaum. Und dass der Investor auch Interesse an der sogenannten Landseite zeigt, nimmt Rosenbaum ebenfalls mit Wohlwollen zur Kenntnis: "Das hat uns in den vergangenen zwei Jahren verstärkt umgetrieben. Der Zweckverband übt ja das Bauplanungsrecht aus, daher werde ich mit dem neuen Investor Kontakt aufnehmen, um gemeinsam die Ansiedlung von Unternehmen auf der Landseite voranzutreiben." Wichtig für den Zweckverband nd für die gesamte Region um den Hahn sei aber natürlich, "dass auf dem Hahn auch Geld in die Hand genommen wird". Dr. Yu Tao Chou sprach bei der Pressekonferenz von 22 Millionen Euro, die seine Gruppe in den Hahn investieren will, Das Land Rheinland-Pfalz werde im Rahmen der EU-Richtlinien 22 Millionen Euro beisteuern, sodass zusammen 44 Millionen Euro für Investitionen auf dem Hahn locker gemacht werden, ergänzte Roger Lewentz.

Der Innenminister betonte die Bedeutung des Flughafens, die weit über den Rhein-Hunsrück-Kreis hinausgehe und die benachbarten Kreise einschließe: "Der Hahn ist für die Landesregierung eine sehr sehr wichtige Größe und wird es auch bleiben." Im Haushalt des Landes seien Mittel eingestellt, um sich seitens des Landes an Investitionen in die Zukunft des Flughafens zu beteiligen.

Wo mag Herr Rosenbaum die Erkenntnisse über die Profitabilität des Cargogeschäfts herhaben?
Ob er persönlich die Nachkalkulation durchgeführt hat oder ob er nur nachplappert?

Herr Geschäftsführer Bunk: Schlecht informiert?


Abfertigung von der AeroGround Flughafen München GmbH


Die Abfertigung der Yangtze River Express am Münchner Flughafen wird von der AeroGround Flughafen München GmbH – der Abfertigungstochter der Flughafen München GmbH – übernommen. AeroGround hat einen Full-Handling-Abfertigungsvertrag mit der Yangtze River Express bis zum Jahr 2018 abgeschlossen, der sowohl den Frachtumschlag als auch die Flugzeugabfertigung am Flughafen München umfasst.




An anderer Stelle berichtet Herr Dr. Yu Tao Chou, dass er der erste Pilot von Yangtze River Express gewesen sei, der den Flugplatz Hahn angeflogen hat. Allerdings war der Erstflug von Yangtze River Express bereits im August 2012!

(Hunsrücker Zeitung vom 07.06.2016)