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Zukunftskonzept: Gespräche mit ersten Flughafen-Interessenten


Rheinland-Pfalz - Das Ringen um die Zukunft des Flughafens Hahn geht weiter: In wenigen Tagen soll feststehen, wie viel die "luftseitige Infrastruktur" wert ist. Ein entsprechendes internes Gutachten ist fast fertig. Das erklärte Verkehrsstaatssekretär Jürgen Häfner (SPD) im Innen- und Infrastrukturausschuss des Landtags.

Die Wertermittlung ist für die (mittelfristig) geplante Ausschreibung des Areals wichtig, aber auch für Pläne der Landesregierung, den defizitären Hunsrück-Flughafen (kurzfristig) zu entlasten. Rollbahn, Tower und Vorfeld sollen von der Flughafengesellschaft an den Landesbetrieb Mobilität (LBM) verkauft werden. Angeblich könnte der Hahn damit um die 80 Millionen Euro erzielen.

Vorliegen soll in Kürze auch das Ergebnis der Markterkundung, die das internationale Beratungsunternehmen KPMG unternommen hat. Damit wird eine Ausschreibung vorbereitet, mit der Investoren für den klammen Flughafen gesucht werden. KPMG, ein weltweites Netzwerk von Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen, hat bereits Kontakt zu interessierten Fluglinien, Finanzinvestoren, Logistikern und Flughafenbetreibern aufgenommen, wie Jürgen Häfner erklärte. Der Staatssekretär erläuterte: "Einzelne Gespräche mit potenziellen Investoren sind bereits erfolgt."

Die Ergebnisse der beiden Expertisen (Wertermittlung und Markterkundung) waren vom Innenministerium bis Mitte Februar angekündigt worden. In der CDU-Opposition ist man nun gespannt, wann sie tatsächlich vorliegen.

Wann die EU-Beihilfeverfahren zum Hahn abgeschlossen sind, konnte Häfner nicht sagen. Das Gleiche gilt für das EU-Verfahren gegen den Flughafen Zweibrücken. Rot-Grün hofft darauf, dass die neue EU-Flughafenrichtlinie gewisse staatliche Hilfen für Regionalflughäfen weiter zulässt. Die CDU hatte Aufklärung verlangt.

Am Hahn wurde das erste Beihilfeverfahren 2008 eröffnet und das zweite 2011. Unter Verdacht geraten sind Kapitalspritzen und Verlustübernahmen durch den Ex-Gesellschafter Fraport sowie Kredite, Umschuldungen und Bürgschaften durch das Land oder die landeseigene Förderbank ISB.

Von unserem Redakteur Dietmar Brück

(Rhein-Zeitung vom 15.02.2013)