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Eigenkapital des Hahn schmilzt

16.09.2011 - MAINZ

Von Markus Lachmann

HUNSRÜCK-AIRPORT 10,9 Millionen Euro Verlust

Das Eigenkapital der Flughafen Hahn GmbH schmilzt: Weil der Hahn seine laufenden Verluste daraus deckt, betrug es Ende vergangenen Jahres nur noch 54,7 Millionen Euro. Ein Jahr davor seien es noch 65,5 Millionen gewesen, sagte der für den Flughafen zuständige Innenminister Roger Lewentz (SPD) gestern im Mainzer Landtag.

So machte der Hunsrück-Flughafen, der mit stark zurückgehenden Passagierzahlen zu kämpfen hat, im Jahr 2009 einen Verlust von 12,7 Millionen Euro. Im Jahr 2010 waren es noch 10,9 Millionen Euro. Laut Lewentz resultierten die Ergebnisse vor allem aus den hohen Abschreibungskosten für Investitionen in Infrastruktur. Auch seien die Geschäftsjahre 2009 und 2010 stark von der weltweiten Wirtschaftskrise, Aschewolke, Sanierung der Startbahn sowie einem schwierigen Marktumfeld belastet gewesen, so der Minister. Das operative Ergebnis hingegen sei positiv: Es lag 2009 bei 4,9 Millionen Euro und 2010 bei 4,3 Millionen. Laut Lewentz hängen am Hahn rund 11 000 Arbeitsplätze; zudem werde ein Steueraufkommen von 93 Millionen Euro generiert.

Derzeit würden Gespräche mit möglichen Investoren geführt. Einzelheiten wollte der Minister nicht nennen. Wie es heißt, soll auch eine russisch-deutsche Investorengruppe an einem Einstieg am Hahn interessiert sein, der zu 82,5 Prozent dem Land Rheinland-Pfalz und zu 17,5 Prozent dem Land Hessen gehört. Lewentz bestätigte noch einmal, was er gegenüber dieser Zeitung bereits erklärt hatte: So ist es keineswegs Bedingung, dass Rheinland-Pfalz mindestens 51 Prozent der Anteile behalte. "Für die Landesregierung ist in jedem Fall wichtig, dass die strukturpolitischen Zielvorstellungen weiter gelten."

Wie berichtet, hat sich auch die Reaktivierung der Hunsrück-Bahn um vier Jahre auf 2018 verschoben. Insider gehen allerdings davon aus, dass das Projekt, bei dem man ursprünglich von sieben Millionen Passagieren am Hahn ausging, womöglich gestorben ist. Laut Lewentz soll allerdings der vierspurige Ausbau der B50 von der A61 zum Flughafen Hahn bis Jahresende fertig sein.

(Allgemeine Zeitung vom 16.09.2011)