Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt, wer hat soviel Pinke-Pinke, wer hat soviel Geld?
(Altes Mainzer Fastnachtslied)

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Am Hahn stehen Investitionen an


Neuer Geschäftsführer Pollety kümmert sich um Terminalausbau für 5,5 Millionen Euro - Tower muss erneuert werden

Seit 1. September ist er auf dem Flughafen Hahn im Dienst. Wolfgang Pollety ist der neue kaufmännische Geschäftsführer der Flughafengesellschaft. Die Wirtschaftskrise ist an dem Hunsrück-Airport nicht spurlos vorübergegangen. Doch zum Jahresende gab es Lichtblicke.

FLUGHAFEN HAHN. Das Jahr 2010 steht für die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH im Zeichen von wichtigen und notwendigen Investitionen. Die werden mit Augenmaß getätigt. "Wenn wir mal die 5-Millionen-Grenze bei den Passagierzahlen überschreiten, sind wir zufrieden", steckt der neue Hahn-Geschäftsführer Wolfgang Pollety ein "seriöses Ziel" ab. Pro Passagier investiert die Flughafen-Gesellschaft gut einen Euro in die Umgestaltung des Terminals. Die war schon mehrmals in der Diskussion. Zu Fraport-Zeiten war die angepeilte Investitionssumme noch doppelt so hoch.

Doch mittlerweile bewegt man sich mit den Umbauplänen auf realistischerer Ebene. Die Summe von 5,5 Millionen zu stemmen, ist ohnehin schon ein Batzen. "Doch wir bringen die Summe aus der Unternehmenskraft heraus auf. Und die Umgestaltung bringt schließlich auch Erlös, denn es geht neben der Renovierung des Terminals mit allen damit verbundenen Erleichterungen für die Flugreisenden vor allem auch darum, mehr Umsatz durch die dort ansässigen Geschäfte zu generieren", sagt Wolfgang Pollety.

Im Terminal werden die Passagierflüsse anders gestaltet. Im ersten Stock soll die Gastronomie konzentriert werden. Durch einen kleinen Anbau wird die eine Hälfte des Terminalgebäudes (altes Terminal A) verbreitert bzw vertieft. 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche kommen hinzu. Damit wird das Warenangebot für Flugreisende dies- und jenseits der Sicherheitskontrolle über etwa gleich viel Verkaufsfläche verfügen. Das Erscheinungsbild des Abfertigungsgebäudes wird attraktiver gestaltet. Im Frühjahr beginnen die Arbeiten, die Anfang 2011 abgeschlossen sein werden.

Ebenso gut angelegtes Geld sind die 10 bis 12 Millionen Euro, die für einen neuen Tower ausgegeben werden. "So ungern wir das aus wirtschaftlichen Gründen machen, so notwendig ist der Neubau aus technischer Sicht, damit wir auf dem neuesten Stand sind", sagt Wolfgang Pollety.

Der alte Tower stammt noch aus der Zeit des US-Militärs. Er wurde seinerzeit schon einmal aufgestockt und ist 30 Meter hoch. Der neue Kontrollturm wird 43 Meter hoch sein und von der Startbahn aus gesehen ein wenig weiter rechts stehen. Der neue Standort wurde gewählt, weil ein Tower immer mittig zur Startbahn stehen soll. Nach der Verlängerung der Bahn auf dem Hahn ist die Verlegung des Standortes erforderlich geworden.

Der neue Tower wird höher sein als der alte, weil die Fluglotsen so eine bessere Einsicht auf die hinteren Bereiche der Start- und Landebahn haben werden. Fertig soll der neue Tower im April 2011 sein. Möglicherweise wird die Investition aber noch ein wenig geschoben, sodass erst im dritten oder vierten Quartal 2011 mit der Inbetriebnahme zu rechnen ist. Der alte Kontrollturm wird abgerissen, wenn der neue seine Probephase durchlaufen hat. Zwölf Fluglotsen und drei Flugsicherungsingenieure sorgen für reibungslosen und sicheren Ablauf des Flugverkehrs auf dem Hahn. Das tut auch Wolfgang Pollety, der sich als erster Hahn-Geschäftsführer mit Hunsrücker Wurzeln gut eingelebt hat auf dem Hahn. Er wohnt mit seiner Frau und den beiden Söhnen (2 und 4 Jahre alt) in Rheinbay.

ThomasTorkler



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Neuere Daten liegen wegen der "Geheimnisskrämerei" der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH (Nichtveröffentlichung der Jahresabschlüsse ab 2007) nicht vor.
Es ist davon auszugehen, dass die Verbindlichkeiten bei den Banken seit 2006 nicht abgenommen, eher stark zugenommen haben.

(Hunsrücker Zeitung vom 29.01.2010)