Inwieweit die besseren Zahlen nicht tatsächlich durch Zuschüsse und Kostenübernahmen durch das Land Rheinland-Pfalz verursacht wurden, bleibt abzwarten. Auf jeden Fall muss die Flughafen Frankfurt-hahn GmbH für 2009 ihre Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung, den Anhang und den Lagebericht veröffentlichen und kann diesen nicht mehr hinter dem Konzernabschluss der Fraport AG verstecken.

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Hahn macht 2009 weniger Minus


Verluste beim Betriebsergebnis durch günstige Entwicklung der Verkehrszahlen ab Mitte des Jahres verringert

Das Jahr 2009 begann für viele Unternehmen mit düsteren Bilanz-Prognosen. Bei der Flughafen-Frankfurt-Hahn-GmbH kam zusätzlich der gerade erfolgte Ausstieg des Hauptgelschafters Fraport hinzu.

FLUGHAFEN HAHN. Die Flughafen-Frankfurt-Hahn GmbH hat im Jahr 2009 7,1 Millionen Euro weniger Verlust gemacht. Der Gesamtumsatz ging um 4,5 auf 52 Million Euro zurück. Nach Informationen unserer Zeitung ist trotz schwieriger Ausgangslage am Anfang des Jahres im weiteren Verlauf gelungen, den Verlust beim Betriebsergebnis zu reduzieren. Zum Vergleich: 2008 betrug das Minus 19 Millionen Euro (nach Steuern), für den Hauptgesellschafter Fraport geradestehen musste.

Nach dem Ausstieg der Hessen und der Übernahme der Anteile durch das Land Rheinland-Pfalz blickten die Verantwortlichen am Anfang des Jahres skeptisch in die Zukunft. Fraport hatte ein Minus von 25 Millionen Euro prognostiziert, was einen Anstieg der Verluste um 6 Millionen Euro bedeutet hätte.

Im weiteren Verlauf des Jahres entwickelten sich die Zahlen im Passagierbereich wie in der Fracht jedoch positiv. Die Passagierzahlen gingen im August sogar auf Rekordniveau. In der Fracht machte sich dieser Trend einen Monat später bemerkbar. Das führte dazu, dass die Verkehrszahlen im Krisenjahr nur um drei Prozent unter denen von 2008 lagen. Im Vergleich zu anderen Flughäfen, die größere Einbußen aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise verkraften mussten, ist das vergleichsweise wenig. Das Betriebsergebnis vor Steuern ging durch die günstige Entwicklung bei den Verkehrszahlen sogar mit fünf Millionen Euro ins Plus - was nichts daran ändert, dass der Hahn weiterhin ein dickes Minus aufzuweisen hat. Das negative Betriebsergebnis ging jedoch nicht wie vorhergesagt noch weiter ins Minus, sondern der Verlust nach Steuern fällt um einiges niedriger aus. Der faktische Verlust liegt nach Informationen unserer Zeitung bei 12,7 Millionen Euro. Einen nicht unerheblichen Anteil daran hat, dass durch den Ausstieg der Fraport der Hahn nun durch die Mehrheitsanteile des Landes Rheinland-Pfalz wie ein Landesunternehmen nun sämtliche Aufträge öffentlich ausschreiben muss, was die Kosten für einzelne Projekte und Maßnahmen reduziert. Dem Aufsichtsrat werden die Zahlen von 2009 am 26. März vorgelegt.
Thomas Torkler

(Hunsrücker Zeitung vom 18.03.2010)