Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt, wer hat soviel Pinke-Pinke, wer hat soviel Geld?
(Altes Mainzer Fastnachtslied)

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Hahn investiert in Infrastruktur

Terminal wird ausgebaut - Neuer und höherer Tower entsteht - Zusätzliche Vorfeldpositionen sorgen für mehr Kapazität


Der Jahresbeginn 2010 steht auf dem Hahn unter besseren Vorzeichen als 2009. Umfangreiche Investitionen in die Zukunft werden getätigt.

FLUGHAFEN HAHN. Am Flughafen Frankfurt-Hahn steht das Jahr 2010 im Zeichen der Bagger. Das Terminal erhält ein frisches Gesicht, ein moderner Tower wird gebaut, zwei weitere Vorfeldpositionen und em neuer Rollweg werden entstehen.

Die besondere Herausforderung bei der Umgestaltung des Terminals ist die Optimierung der Abläufe und Lauf-Wege. Einerseits sollen die Passagiere möglichst schnell und sicher zu ihren Flugzeugen gelangen. Andererseits möchten die Konzessionäre, also die Mieter der Einzelhandels-, Gastronomie- und Dienstleistungsflächen, ihre Angebote optimal präsentieren. Nach ausführlichen Gesprächen mit ihnen wurden die Pläne weiter verfeinert.

Die Ausschreibung der Planungs- und Bauleistungen steht bevor. Das Bauvolumen beträgt 5,5 Millionen Euro.

Schöner, schneller und größer - das sind die Stichworte bei der Umgestaltung der Terminals: Gehflächen und Wartezonen werden vergrößert, ein neuer Anbau wird errichtet, Verkaufsflächen werden besser zu erreichen sein. Im Abflugbereich entsteht ein völlig neuer und größerer Duty Free Shop. Die Kapazitäten der sogenannten Kontrollstraßen, der Wege durch die Sicherheitskontrolle, werden um 30 Prozent erhöht. So können die Passagiere künftig die Kontrollen noch schneller passieren.

Einen modernen Blickfang bekommt der Flughafen mit dem neuen Tower. Die Entwürfe sind abgestimmt, die Planungsleistungen bereits vergeben. Der alte, in die Jahre gekommene Tower stammt noch aus den 1950er-Jahren. Er wurde schon zu Zeiten des US-Militärs mehrfach verändert und erhöht. Der Flughafen investiert insgesamt 10 Millionen Euroin das neue Gebäude, das in der Nähe des Busbahnhofs entstehen wird. 35 Meter hoch, rund zehn Meter höher als der alte Tower, wird der neue Sitz der Fluglotsen und der Mitarbeiter der Flugsicherungstechnik sein. Aus dieser erhöhten Position können sie das Flugfeld wesentlich besser einsehen.

Die Planungsaufträge für einen neuen Rollweg der Maschinen sind bereits vergeben. Dieser wird erforderlich, da weitere Vorfeldpositionen entstehen. Die Kapazität eines Flughafens hängt nämlich nicht allein von der Länge der Start- und Landebahn und einem guten Rollwegesystem ab. Man muss die Flugzeuge auch am Boden parken und abfertigen können. Diese speziellen Parkplätze, Vorfeldpositionen genannt, sind keine schlichten Betonflächen, denn im Boden steckt High-Tech. Kommunikations- und Datenleitungen etwa oder Abscheide- und Separierungsanlagen sind im Boden installiert. Aufgrund des steigenden Cargovolumens am Flughafen Hahn kann es an manchen Tagen zu Engpässen auf den bestehenden sieben Abfertigungspositionen kommen.

Eine achte Position ist daher in Bau, eine neunte soll 2010 in Angriff genommen werden. Gebaut werden sogenannte Großraumpositionen, auf denen auch großes Fluggerät abgefertigt werden kann, etwa die Jumbos der Fluggesellschaft Air Cargo Germany oder die Antonov.




Neuere Daten liegen wegen der "Geheimnisskrämerei" der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH (Nichtveröffentlichung der Jahresabschlüsse ab 2007) nicht vor.
Es ist davon auszugehen, dass die Verbindlichkeiten bei den Banken seit 2006 nicht abgenommen, eher stark zugenommen haben.

(Hunsrücker Zeitung vom 02.01.2010)