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Ist Hahn noch "zivil"?


Linke monieren zunehmende Kriegstransporte

FLUGHAHN HAHN. Im Koalitionsvertrag haben sich CDU und FDP auf "international wettbewerbsfähige Betriebszeiten" geeinigt, die künftig an deutschen Flughäfen garantiert werden sollen. Dahinter verberge sich nach Auffassung des Kreisverbandes der Linken nicht anderes, als dass die Nachtflüge erweitert werden sollen. Dies - so Roger Mallmenn, Kreisvorsitzender der Linken - könne der Landesregierung nur recht sein. Denn Beck und Hering würden schon länger dafür werben, dass die Nachtflüge vom Frankfurter Flughafen auf den Hahn verlagert werden sollen.

Die möglichen Gesundheitsbelastungen für die Anwohner durch den nächtlichen Fluglärm und das erhöhte Transportaufkommen durch Lkw nehme die SPD biligend in Kauf, müsse sie doch schauen, das jährliche Defizit unter allen Umständen abzubauen. Das ist in den Augen der Linken jedoch ein vergebliches Unterfangen, denn auch in diesem Jahr würden die Kosten für den Hahn wieder explodieren und aller Voraussicht nach etwa 17 Millionen Euro betragen. Ähnlich hoch wie im vergangenen Jahr.

"Die Verluste konnten nur deswegen stabil gehalten werden, weil die Geschäfte im Zusammenhang mit weltweiten Kriegen ausgeweitet wurden", so Mallmenn. Mehrere amerikanische Fluggesellschaften, die Truppen und Kriegsmaterial über den Hahn in den weltweiten Militäreinsatz nach Afghanistan, den Irak und nach Afrika transportieren, schönten die Statistik. "Durch die zunehmenden Militärtransporte stellt sich die Frage, wie lange der Hahn noch als ein ziviler Flughafen bezeichnet werden kann, denn de facto nehmen die Kriegstransporte zu, während das Geschäft mit zivilen Transporten und Passagieren stark nachlässt", erklärt Mallmenn. Dazu komme, dass der Hahn bei den Militärtransporten lediglich Transitgebühren für den An- und Abflug sowie durch die Betankung der Flugzeuge einnimmt, während es keinen Güterumschlag gebe, von dem die heimische Wirtschaft und damit die Arbeiter am Hahn profitieren könnten.





Weiterführende Links

(Hunsrücker Zeitung vom 02.11.2009)