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Der Hahn wird Hunsrück-Zentrale
Die sechs Gesellschafter aus dem Kreis feiern großen Erfolg: Touristik GmbH zieht vom Erbeskopf auf den Flughafen um
(Bericht vom 28.12.2007)

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Neuer Streit um Touristik Kritik am Umzug vom Erbeskopf zum Hahn

Das jahrelange Tauziehen schien zu Ende. Die Weichen für den Umzug der HunsrückTouristik an den Flughafen Frankfurt-Hahn sind gestellt. Doch nicht alle Beteiligten sind mit der Situation glücklich.

HUNSRÜCK. Gegen den Umzug der Hunsrück-Touristik vom Erbeskopf auf den Flughafen Hahn formiert sich Widerstand. In der jüngsten Aufsichtsratssitzung der Hunsrück-Touristik GmbH dürfte es ein wenig rumort haben.
Hintergrund: Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Achim Schlömer von der Rheinland-Pfalz-Touristik md ein Fachbüro sind nach langer Debatte in der Frage um den Standort gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass ein Umzug nicht zwingend notwendig ist. Mehr noch: Nach Ansicht der Experten überwiegen sogar die Vorteile für den bisherigen Standort. Denn die Räume werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Ob das auch für den Hunsrück-Airport gilt, ist derzeit noch offen.

Doch weder den Gutachtern noch der Arbeitsgruppe ist es gelungen, die Verbandsgemeinde Simmern umzustimmen. Der VG-Rat hatte bekanntlich vor zwei Jahren gefordert, den Sitz zum Hahn zu verlagern. Andernfalls wollte man die Gesellschaft verlassen. Und dann meldete Hans-Dieter Dellwo als Vorsteher des Zweckverbands Erbeskopf Eigenbedarf für die Räume in der Umweltbildungsstätte an. Michael Hülpes, VG-Bürgermeister in Hermeskeil, kann weder die Position der Simmerner, noch den Rückzieher aus Thalfang nachvollziehen. Die Hunsrück-Touristik befasse sich vor allem mit Marketing, mit der Entwicklung von Pauschal-Angeboten und neuen Werbe-Strategien. Diese Arbeit sei standortunabhängig. Die Meinung von Hülpes wirkt umso überzeugender, als er sich vor zwei Jahren eindeutig für den Standort Hahn ausgesprochen hatte. Inzwischen hätten ihn die Argumente überzeugt.

Dass Hülpes' Bürgermeister-Kollege Dellwo in der Dezember-Sitzung verkündete, der Zweckverband Erbeskopf wolle die Räume künftig anders nutzen, hat den Hermeskeiler "überrascht". Er macht keinen Hehl daraus, das er bei seiner "Minderheitenposition" bleibt.
Die Standort-Frage dürfe der Fortentwicklung des Erbeskopfes nicht im Wege stehen, machte dagegen Dellwo deutlich. "Wir wollen die drei Räume anders nutzen." Das habe der zuständige Ausschuss entschieden, "Ich trage den Beschluss voll mit", pflichtet Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes Dellwo bei. Für den Erbeskopf eröffne das neue Perspektiven, sagte der Verwaltungs-Chef, der im Zweckverband als Stellvertreter von Dellwo fungiert.

Für die Arbeit der Hunsrück-Touristik ist es aus Eibes Sicht unerheblich, wo diese angesiedelt sei. Fatal wäre es, "wenn es in der Standort-Frage Sieger und Verlierer gibt".
Ilse Rosenschild

(Hunsrücker Zeitung vom 15.01.2008)