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Aufregung um angekündigte Kürzungen bei Ryanair

Mainz (ddp-rps). Die vom irischen Billigflieger Ryanair angekündigte Kürzung seines Flugplanes am Hunsrück-Flughafen Hahn wird nach dem Willen der FDP-Fraktion den Mainzer Landtag beschäftigen. Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Günter Eymael, teilte am Donnerstag mit, er habe beantragt, die Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen bei Ryanair auf den Hahn auf die Tagesordnung der Sitzung des Verkehrsausschusses in der kommenden Woche zu setzen.

Ryanair hatte vor rund zwei Wochen mitgeteilt, im laufenden Geschäftsjahr möglicherweise in die roten Zahlen zu rutschen. Daher soll der Flugplan ab Ende Oktober auf einigen schwach ausgelasteten Strecken wochentags um rund 15 Prozent ausgedünnt werden, wie Ryanair-Chef Michael O´Leary Anfang August in Frankfurt am Main sagte. Das gelte auch für den Hunsrück-Flughafen. Berichten des SWR zufolge sollen zudem zusätzliche Maschinen, die Ryanair auf dem Hahn stationieren wollte, zunächst nicht kommen.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Walter Wirz, forderte die Landesregierung auf, den Flughafen Hahn «krisenfest zu machen». Der Airport sei in einer kritischen Phase, weil der Hauptkunde Verluste mache und die Flughafengesellschaft selbst noch immer rote Zahlen schreibe. Jetzt gelte es, die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Flughafens zu sichern. Die «übermäßige Abhängigkeit» von Ryanair müsse abgebaut werden.

Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD) kritisierte die «Schwarzmalerei der Opposition». Es sei unverantwortlich, wie CDU und FDP Probleme am Flughafen Hahn herbeiredeten. Jüngstes Beispiel für die «hervorragende Entwicklung» des Aiports sei das erhöhte Frachtflugaufkommen.

Der Flughafen, der zu 65 Prozent der Fraport AG und zu jeweils 17,5 Prozent den Ländern Rheinland-Pfalz und Hessen gehört, ist die wichtigste Basis des irischen Billigfliegers in Deutschland.

(Deutscher Depeschen Dienst vom 08.08.2008)