Auszug aus dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2006 der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH:

" Im Non-Aviation Bereich konnten die Parkierungserlöse um 19,8 % auf 9,3 Mio. € ... gesteigert werden."

Wie angesichts von 9,3 Mio. € Gesamterlösen die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH wegen der Handvoll von privaten Parkplatzanbieter allein bei den Einnahmen aus Parkgebühren 3,0 Mio € verlieren will, bleibt wohl das Geheimnis der Flughafen-Manager.
Diese sind offensichtlich doch nicht so clever, wie es immer in der Zeitung steht.
Die merkwürdigen Berechnungsmethoden verwundern uns nicht. Schließlich hat das Flughafenmanagement sich ja auch trotz eines Verlustes in Höhe von 16.066.610,34 € (Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 2006), nicht gescheut, damit anzugeben, dass man beim EBITDA schwarze Zahlen geschrieben hätte.

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Sie sind vorsichtig geworden, die privaten Parkplatzvermieter in Lautzenhausen. Überrollt wurden sie vom Ärger der Flughafengesellschaft, weil sie ihr die Kunden förmlich vor der Nase wegschnappen.

Gegen heftige Kritik müssen sich Parkplatzvermieter in Lautzenhausen und Umgebung derzeit zur Wehr setzen. Sie bieten Fluggästen ihre Stellplätze für drei Euro am Tag an - Preise, die im Vergleich zu denen am Terminal die Schnäppchengier der Parker fördern. "Wenn die Privatanbieter dermaßen massiv in das Kerngeschäft des Flughafens eingreifen, gehen dem Flughafen existenznotwendige Einnahmen verloren. Wir rechnen mit finanziellen Einbußen in Höhe von drei Millionen alleine in diesem Jahr", so Flughafensprecherin Maria Horbert.

Was der Flughafengesellschaft Verlust, ist den Parkplatzanbietern ein lukrativer Gewinn. Wegen der heftigen Diskussion um das private Angebot, wollten einige Anbieter nur anonym zu diesem Thema Stellung beziehen oder zogen es vor, gar nichts sagen. Wieder andere, wie zum Beispiel Ralf Wüllenweber, gehen in die Offensive. Am 4. Januar hat er in Sohren die ersten Stellplätze für Passagiere angeboten. Ursprünglich war das Angebot nur als drittes Standbein gedacht, um das Grundstück zu halten, von wo aus er seinen Polster-Service-Betrieb anbietet. Inzwischen hat er 100 Stellplätze. "So zufrieden wie im Moment war ich schon seit Jahren nicht mehr", freut er sich über den Gewinn. Jedoch hat das Geschäft seinen Preis. Rund 21 Stunden am Tag ist er derzeit auf den Beinen, um Fluggäste auch zu den ungewöhnlichsten Abflug- oder Ankunftszeiten vom Flughafen zu ihrem Auto zu chauffieren. Als harter Konkurrent sieht er sich jedoch nicht: "Ich bin für den Flughafen", betont der Geschäftsmann. "Allerdings", schmunzelt er, "es heißt doch Flughafen und nicht Parkhafen".

Doch gerade das sieht die Flughafengesellschaft anders: "Ohne die Erlöse im sogenannten Non-Aviation-Bereich, also dem nicht-flugbetrieblichen Sektor, wozu neben der Vermietung und Verpachtung vor allem das Parken zählt, können moderne Flughäfen nicht kostendeckend arbeiten. Als Low-Cost-Flughafen ist der Airport Hahn sogar noch stärker als andere auf die nicht-flugbetrieblichen Einnahmen angewiesen."

Gerichtlich vorgehen möchte der Flughafen aber gegen die privaten Betreiber nicht. "Wir sind nach wie vor an einer guten Zusammenarbeit mit der Region interessiert. Wir sehen uns allerdings gezwungen, neue Einnahmequellen zu erschließen, die nicht typischerweise in das Kerngeschäft von Flughäfen fallen, wie zum Beispiel der Ansiedlung von Hotels direkt am Flughafen."

(Wochenspiegel vom 07.08.2007)