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Von unserem Redakteur BERND WIENTJES
HAHN. Offenbar hat die von der US-Regierung angekündigte verstärkte Truppenpräsenz im Irak auch Auswirkungen auf den Flughafen Hahn. Die Zahl der zivilen Militärflüge hat in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen.
Folge des US-Militäreinsatzes im Irak: Über den Flughafen Hahn werden verstärkt Truppen-Bewegungen mit zivilen Chartermaschinen abgewickelt. Zugleich werden auffallend viele Starts großer Transportmaschinen von der Airbase Spangdahlem (Bild) beobachtet.
Bestätigen will es offiziell niemand, doch der Zusammenhang mit der von US-Präsident George W. Bush am 10. Januar verkündeten Verstärkung der Truppen im Irak ist offensichtlich. Seitdem brummt es auf und vor allem über dem Hahn. Die Zahl der zivilen Militärflüge auf dem Hunsrückflughafen hat in den vergangenen Wochen rapide zugenommen. Allein am vergangenen Samstag landeten vier DC 10 auf dem Hahn. Alle waren in den USA gestartet, etwa in Bangor, von der US-Airbase im amerikanischen Dover oder von Hartsfield Jackson Atlanta. Nach einigen Stunden Aufenthalt sind sie weitergeflogen. Ein seit langem bekanntes Problem: Vom Hahn aus werden seit einiger Zeit Militärflüge in zivilen Chartermaschinen abgewickelt (der TV berichtete mehrfach).
Doch nach Ansicht der Flughafengegner war die Zahl dieser Flüge noch nie so hoch wie in den vergangenen Wochen. 86 Flüge von amerikanischen Chartergesellschaften wollen die Gegner allein im Januar auf dem Hahn gezählt haben. In der Tat ist es auffallend, dass derzeit vor allem Maschinen der Gesellschaften Omni Air Express oder Evergreen Airlines auf dem Hunsrückflughafen landen. Gesellschaften, die immer wieder im Zusammenhang mit Truppentransporten im Auftrag des Pentagons, des US-Verteidigungsministeriums, genannt werden. Man könne die Zahl weder bestätigen noch dementieren, meint dazu eine Flughafensprecherin auf Anfrage unserer Zeitung. Aber die Tendenz zeige, dass die Zahl der so genannten Transitflüge, zu denen die zivilen US-Charterflüge zählen, von 74 295 in 2005 auf 179 274 in 2006 gestiegen sei. Allein von November bis Dezember wurden laut offizieller Statistik auf dem Hahn rund 20 000 Transitpassagiere – die meisten davon vermutlich US-Soldaten – gezählt.
Man gebe keine Information über Kunden, lautet die Standard-Antwort auf die Nachfrage nach den Militärflügen auf dem Hahn. Die Truppentransporte sind für die Betreiber ganz normale Flüge. Die Gegner sehen darin jedoch nicht nur eine Lärmbelästigung wegen zum Teil veralteter Maschinen, sondern auch ein Sicherheitsrisiko aufgrund möglicher Terroranschläge. Sie fordern die Verlegung der Flüge auf die US-Flughäfen Spangdahlem und Ramstein. Aber auch von der Airbase in Eifel werden von Anwohnern derzeit verstärkt Flugbewegungen von Frachtmaschinen gemeldet.
(Trierischer Volksfreund vom 07.02.2007)