Da hat Herr Schumacher den Mitgliedern des Kreistages aus Birkenfeld aber ein paar schöne bunte Luftballons aufgeblasen und die Herrschaften scheinen die Reden von den schönen Passagierzahlen und den schönen Chancen im Frachtverkehr auch alle unwidersprochen hingenommen zu haben.

So lautete bspw. die Aussage von Herrn Schumacher im Zusammenhang mit dem Flughafensystem: "Entscheidend ist, dass wir einen Ballungsraum bedienen", so Schumacher. "Das ist bei uns klar der Fall: 80 Prozent unserer Passagiere kommen aus dem Rhein-Main-Gebiet."
Und jetzt kommen auf einmal 40, demnächst 50 Prozent der Passagiere aus dem Ausland?

Und diese Information hat Herr Schumacher den werten Kommunalpolitikern bestimmt auch verschwiegen:
Schwerer Einbruch in der Frachtmenge!

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Mit Bau der Hunsrückspange könnte 2009 begeonnen werden
Hahn-Geschäftsführer Jörg Schumacher Schumacher informierte Kreistag Birkenfeld

GÖSENROTH. Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll es mit dem Bau der Hunsrückspange weitergehen. Diese Hoffnung äußerte der Birkenf elder Landrat Axel Redmer während derjüngsten Sitzung des Kreistags mit Blick auf den Ausbau des Verkehrsknotens bei Fischbach. Ob der Termin wirklich gehalten werden kann, wisse man wegen vieler Unwägbarkeiten jedoch nicht. Das gilt auch für die Ortsumgehung Rhaunen, deren Baubeginn sich bereits verzögert hat.

Die Mitglieder des Kreistags hatten sich diesmal in Gösenroth getroffen - hoch im Norden des Kreises und damit nah am Hahn. Genau den soll die Hunsrückspange besser mit dem Kreis Birkenfeld verbinden. Oben auf der Tagesordnung stand denn auch der Bericht des Geschäftsführers der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, Jörg Schumacher.

Von der positiven Entwicklung des Unternehmens profitieren auch die Bürger im Kreis Birkenfeld: 16 Prozent (528 Frauen und Männer) der am Flughafen Beschäftigten kommen von hier. Und Schumacher sieht noch Potenzial:3400 Arbeitsplätze sind es zurzeit, 5000 könnten es werden. 30 bis 40 Millionen Euro investiere seine Gesellschaft pro Jahr - 240 Millionen sollen es insgesamt bis 2012 sein. "Und die Investitionen Dritter, die um den Standort herum getätigt werden, sind mindestens genauso hoch", sagte Schumacher.

Die Zeichen stehen weiter auf Wachstum: Rechnen die Betreiber für 2007 noch mit 4,3 Millionen Passagieren (rund 17 Prozent mehr als 2006), sollen es im nächsten Jahr bereits fünf Millionen sein. "Überproportional steigen wird die Luftfracht", ist sich der Geschäftsführer zudem sicher.

Denn jetzt wurde die verlängerte (jetzt 3800 Meter) Start- und Landebahn in Betrieb genommen. Zudem sei der Flughafen mit seiner 24-Stunden-Genehmigung gut aufgestellt.

Um den Hahn enger mit dem Kreis Birkenfeldzuverzahnen, müsse der Bau der Hunsrückspange vorangetrieben werden. "Da diese Straße bei der Landesregierung nicht die oberste Priorität hat, müssen wir eine gewisse Dynamik erzeugen", sagte Schumacherund appellierte an die Kreistagsmitglieder: "Helfen Sie uns, dass wir durch die Spange auch eine Verbindung, die bis in den Raum Kaiserslautern geht, bekommen, " Hans Jürgen Noss, Landtagsabgeordneter und SPD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag, sagte seine Unterstützung zu.

Zwar habe die B 50, die den Hahn mit dem Großraum Rhein-Main verbindet, wegen des starken Verkehrsaufkommens Vorrang, "aber keine Straße im Land ist so wichtig wie die Hunsrückspange, was wirtschaftliche Dinge angeht".

Der Weg in den Kreis Birkenfeld wäre durch die Hunsrückspange auch für ausländische Touristen angenehmer. Kamen zunächst 20 Prozent der Passagiere aus dem Ausland, sind es inzwischen 40 Prozent.

Die Tendenz gehe auf 50 Prozent zu. " Schneller als ich erwartet habe", sagte Schumacher. Den Hunsrück als Ausgangsbasis für ausländische Gäste, die Europa bereisen wollen, könne er sich gut vorstellen, sagte er auf Frage von Hans-Jürgen Machwirth (CDU). (msc)

(Hunsrücker Zeitung vom 27.09.2007)