Hut ab vor dieser glorreichen Idee. Schilda läßt grüßen!
Klar dürfte sein, dass jetzt eine Vielzahl von Parkern, die sich bisher auf die teuren Parkplätze gestellt hat, auf die billigen Parkplätze ausweichen wird. Inwieweit hingegen die paar Hundert Parker, die bisher für 3 Euro im Umland geparkt haben, jetzt auf die Euro 2,50 Parkplätze stellen wird, ist zweifelhaft.

Wenn unsere Informationen stimmen, hat auch das Arbeitsagentur ohne Arbeit gut mitgespielt und zur Minierung der Kosten der Flughafengesellschaft 1€-Jobber zur Verfügung gestellt!

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Jedem das Seine

Tief getroffen waren die Manager vom Flughafen Hahn über das Ansinnen einiger Lautzenhausener Bürger, auch ein Stück von dem großen Hahn-Kuchen zu bekommen. Ohne sich mit ihren mächtigen Nachbarn zu konsultieren und ohne grünes Licht vom Tower zu erhalten, haben sie die großen Höfe vor ihren ehemaligen Bauernhäusern und Scheunen, Gärten, Rasenflächen und innerörtliches Brachland zu Parkplätzen umfunktioniert (wir berichteten). Zu unterschiedlichen Tarifen vermieten sie diese Flächen. Je weiter man vom Flughafenzaunweg ist, desto niedriger ist der Tarif. Zum Service gehört auch, dass der Fluggast von "Lautzenhausen-Mitte" zum Terminal chauffiert wird. Schnäppchen)äger stellten hier auf jeden Fall ihre Autos bedeutend billiger ab als auf den offiziellen Parkplätzen der Flughafen GmbH.

Die Flughafen-Oberen bewerteten die Lautzenhausener Parkplätze als unfreundlichen Akt und sannen auf Rache. Am Rande des zivilisierten Teils ihrer Liegenschaft - zwischen den vom Bauboom noch verschonten Bahnen des Golfplatzes und der Natur vorläufig überlassenen früheren FlugzeugSheltern und Munitionsbunkern - ließen sie einen Billigparkplatz aus dem Boden stampfen. Wer denkt, er käme ans Ende der Welt, ist schief gewickelt. Zwar ist der Untergrund nur grob geschottert, der Service dagegen ist vom Feinsten.

Ein großer Zaun und rund um die Uhr anwesendes Personal sorgen für Sicherheit. Frei nach dem Bibelzitat "Die Letzten werden die Ersten sein" müssen Billigparker nicht lange auf den Busshuttle warten oder mühsam ihr Gepäck zur nächsten Haltestelle bugsieren. Ohne Zeitverlust werden sie nach ihrer Ankunft mit einem Minibus zum Terminal gebracht. Die schweren Koffer trägt natürlich der freundliche Hahnmitarbeiter. Und das alles für schlappe 2,50 Euro am Tag.

(Hunsrücker Zeitung vom 15.09.2007)