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Mit aller Konsequenz

Kommentar

SCHADSTOFFE

Welch ein Wahnsinn! Da lässt der Flughafen Hahn täglich über eine Million Liter Abwasser zu mehreren Kläranlagen in der Region fahren. Die Kosten dafür gehen vermutlich in die Millionen. Die Verbandsgemeinde hatte vor über zwei Jahren, also vor der juristischen Auseinandersetzung vor dem OVG, vorgeschlagen, den Brunnen im Ahringstal außer Betrieb zu nehmen. Der Flughafen sollte im Gegenzug eine alternative Wasserversorgung für Enkirch sicherstellen. Das hatte der Flughafen aber rigoros abgelehnt. Jetzt hat er den Salat: ungleich höhere Kosten und einen immensen Imageschaden. Vielleicht wäre sogar alles still und heimlich im Sande verlaufen, hätte nicht VG-Chef Ulrich K. Weisgerber so konsequent die Wasserqualität durch eigene Proben im Auge behalten. Weisgerber hat sich Feinde gemacht, nicht nur beim Flughafen, sondern auch bei einigen Hoteliers in der Stadt, die aus Eigennutz nichts auf den Flughafen kommen lassen wollen.

Doch Weisgerber hat richtig und mutig gehandelt. Manchmal schießt er aber übers Ziel hinaus. Dass er die Zuhörer im VG-Rat auffordert, sich vorzustellen und die Ehefrau und Familie des Flughafenanwalts Frank Häuser mit reinzieht, geht eindeutig zu weit. j

(Trierischer Volksfreund vom 31.03.2006)