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"Zivile" Militärflüge für US-Besatzungstruppen im IRAK und deutsche ISAF-Truppen in Afghanistan
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Immer mehr US-Soldaten auf dem Hahn

Zahl der Militärflüge in den vergangenen Monaten weiter gestiegen

HAHN, (wie) Schönt der Flughafen Hahn seine Passagierzahlen mit US-Soldaten, die dort auf dem Weg in Krisenregionen zwischenlanden? Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl der so genannten Transit-Fluggäste um ein Vielfaches gesteigert.

Um die Truppentransporte auf dem Hunsrückflughafen Hahn wird noch immer ein großes Geheimnis gemacht. Die Verantwortlichen des Hahn sehen in den mit Zivil-Maschinen absolvierten Transporten für die US-Armee normale Charterflüge. Doch mittlerweile scheinen sich die Flüge zu einem echten Standbein für den ehemaligen Mili-tärflughafen zu entwickeln. Über 22 000 so genannter Transit-Passagiere, also Fluggäste, die auf dem Hahn zwischengelandet und dann wieder weitergeflogen sind, wurden allein im Oktober auf dem Flughafen gezählt. Laut offizieller Statistik der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) entspricht das einer Steigerung von knapp 176 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Mit 27 352 Transitpassagieren gab es im September einen absoluten Spitzenwert auf dem Hahn. Das waren satte 439 Prozent über der Zahl von September 2005. Unter den so genannten Bedarfs-Charter fielen allerdings nicht nur Soldaten, sondern auch Touristik-Flüge, die auf dem Hahn Zwischenstation etwa nach Malta machten, um weitere Passagiere aufzunehmen, erklärt Flughafensprecherin Maria Horbert. Die Zahl der Transit-Passagiere schwanke zudem von Monat zu Monat. Im November, so Horbert, habe es nur knapp 11 000 gegeben. Flughafengegner werfen den Verantwortlichen vor, mit dem Transit ihre Passagierzahlen zu schönen. Im Oktober wurden auf dem Hahn (einschließlich der US-Soldaten) 347551 Passagiere gezählt. Insgesamt stieg die Zahl der Fluggäste von Januar bis Oktober auf über drei Millionen an. Laut Horbert würden die Transitflüge nicht in der normalen Passagierstastistik mitgezählt. Was allerdings einen Widerspruch zur offiziellen Statistik der ADV ist. Dort werden die Transit-Passagiere in der Gesamtzahl der Fluggäste berücksichtigt.

Wie übrigens auch die Transitfracht. Auch sie hat im Oktober auf dem Hahn um 60 Prozent zugelegt. Flughafengegner vermuten, dass es sich dabei hauptsächlich um Nachschub für die US-Soldaten im Irak handelt. Nicht nur auf dem Hahn sorgen die zivilen Militärflüge für mehr Passagiere in der Statistik.
Auch auf dem Flughafen Leipzig. Im Oktober wurden dort 33000 Transit-Fluggäste gezählt. Flughafen-Gegner fordern auch dort seit einiger Zeit Aufklärung über die zunehmende Zahl von Militärflügen. bru

(Trierischer Volksfreund vom 11.12.2006)