Die wahre "von den Redakteuren verschwiegene" Bilanz des Andreas Helfer:


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Am Flughafen Hahn wird zugepackt

Geschäftsführer Andreas Helfer verlässt nach fünf erfolgreichen Jahren den Hunsrück-Airport zum 15. April - Sein Nachfolger steht bereits fest

Bei Wirtschaftsunternehmen ist es ein normaler Vorgang, dass von Zeit zu Zeit die Führungsspitze wechselt. Die Gerüchte über einen Weggang von Geschäftsführer Andreas Helfer vom Flughafen Frankfurt-Hahn waren bereits mehrmals aufgekommen. Diesmal ist auch was dran.

FLUGHAFEN-HAHN. Andreas Helfer, einer der beiden Geschäftsführer der Flughafen-Frankfurt-Hahn-GmbH, verlässt den Flughafen. Sein Nachfolger steht schon fest. Am 15. April kommt es zum Personaltausch.

Fünf Jahre hat der 44-Jährige an der Seite seines Geschäftsführer-Partners Jörg Schumacher auf dem Hunsrück-Airport gewirkt. Jetzt zieht es Andreas Helfer zurück nach Frankfurt, wo er trotz seiner Hahn-Tätigkeit nach wie vor seinen Lebensmittelpunkt hat. Im Gespräch mit unserer Zeitung zog Helfer Bilanz.

Welche neuen Aufgaben übernehmen Sie künftig?

Ich bleibe bei Fraport und übernehme in Frankfurt eine Aufgabe im Zusammenhang mit dem dortigen Flughafen-Ausbau. Es geht um Immobilienerwerb im Umfeld der Erweiterung des Rhein-Main-Flughafens, eine hochspannende Aufgabe.

Was hat Sie bewogen, den Hahn nach fünf erfolgreichen Jahren zu verlassen?

Ich habe in der Vergangenheit keinen Job länger als fünf Jahre gemacht. Die neue Aufgabe kam, und ich habe zugegriffen. Natürlich spielt auch die Nähe zu meinem Hauptwohnsitz eine Rolle.

Wie bewerten Sie Ihre Tätigkeit im Hunsrück?

Der Zeitraum von fünf Jahren war lange genug, so dass ich sagen kann: Ich habe hier was geschafft. Während meiner Zeit zwischen 2000 und 2004 haben sich die Passagierzahlen auf dem Hahn von 380 000 auf 2,8 Millionen versiebenfacht, der Umsatz stieg von 11 auf 30 Millionen Euro, die Zahl der Arbeitsplätze auf dem Hahn stieg von 1290 auf 2193. Natürlich war das nicht allein mein Verdienst. Dass das Unternehmen aus dem Experimentierstadium heraus ist und nun auf soliden Beinen steht, geht auf eine hervorragende Teamleistung zurück. Gerade auch mit meinem Kollegen Jörg Schumacher hat die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert. Wir waren beide verantwortlich. Unsere Rollen waren zwar verschieden ausgerichtet. Er war mehr für Akquise und Planung zuständig und ich kümmerte mich um Konsolidierung.

Was werden Sie vermissen, wenn sie weg sind?

Das hohe Maß an Eigenständigkeit. Wir hatten die Möglichkeit, auch verrückte Dinge auszuprobieren. Dieser Geist des Zupackens war etwas ganz Besonderes. Es war auch ungeheuer motivierend, zu wissen, dass nahezu die gesamte Region hinter diesem Flughafen steht. Und natürlich das herzliche Verhältnis zu allen Team-Mitgliedern werde ich vermissen.

Welche Verdienste heften Sie sich persönlich an die Brust?

Der Name Frankfurt-Hahn war meine Idee. Und er macht mehr und mehr Sinn, weil die Ausrichtung zum Rhein-Main-Gebiet immer stärker wird. Neben den nackten Bilanzzahlen, die während meiner Zeit zu Buche stehen, freue ich mich, dazu beigetragen zu haben, die Effizienz des Hahns vorangetrieben zu haben. Mittlerweile lernen die großen Flughäfen von uns.

Wo geht"s hin mit dem Hahn?

Die solide Grundlage steht. Das Team stimmt. Ryanair wird ausgebaut und der Frachtbereich. British Airways Cargo läuft sehr gut an. Nach Osteuropa verzeichnen wir Zuwächse im Frachtbereich. Mit der Verlängerung der Startbahn wird der Hahn sich auch die Ziele jenseits des Atlantiks erschließen.

Wer wird Ihr Nachfolger?

Stefano Wulf, 40 Jahre alt, derzeit bei Fraport bei Kontrolling und Finanzierung tätig. Jetzt geht er mal an die Front. Mit ihm wird der wirtschaftliche Aspekt des Flughafens Frankfurt-Hahn noch stärker berücksichtigt.

Die Fragen stellten Thomas Torkler und Werner Dupuis

(Hunsrücker Zeitung vom 16.02.2005 und Trierischer Volksfreund vom 22.02.2005)