Aussagen wie bspw.:
- 3,5 Millionen sind es heute!
- Acht Millionen Passagiere = 8 Millionen Gäste auf dem Hunsrück!
- Wenn es gelänge, die Zahl von 3,5 Millionen Fluggäse zu verdreifachen, werden die Verluste geringer!
- Aufwachen würden sie höchstens von einer "Antonov"
machen uns das extrem hohe Maß der Inkompetenz von verschiedenen Landtagsabgeordneten im Rheinland-Pfälzischen Landtag deutlich.

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Die Region muss mit dem Hahn wachsen

Landtagsdebatte um Folgerungen aus Erweiterungsplänen von Ryanair

Die jüngsten Expansionsptäne des Billigfliegers Ryanair auf dem Hahn bedeuten nicht nur Hoffnungen auf bis zu 24 000 Arbeitsplätze auf dem und rund um den Hunsrück-Flughafen, sondern auch eine gewaltige Herausforderung für die Region und das Land. Das wurde in der Landtagsdebatte deutlich.

RHEINLAND-PFALZ. Seit Ryanair Anfang November angekündigt hat, seine auf dem Hahn stationierten Flieger auf 18 zu verdreifachen, überschlagen sich die Prognosen: Acht, neun, vielleicht zehn Millionen Passagiere pro Jahr sollen es bis 2012 werden. Heute sind es 3,5 Millionen.

"Acht Millionen Passagiere, das sind ja auch acht Millionen Gäste auf dem Hunsrück", sagte SPD-Fraktionschef Joachim Mertes. Er mahnte eine Landesentwicklung mit klaren Zielen für den Hunsrück an. Drei Planungsgemeinschaften und vier Landkreise stellten ihre Nutzungsansprüche in der Region. "Wir müssen das koordinieren" - auch die Entwicklung des Flughafens: "Was wird 2020? Wollen wir den Streit, den Frankfurt heute um die Erweiterung von Rhein-Main hat, dann austragen? "

Wirtschaftsminister Hans Artur Bauckhage (FDP) sprach von der "Verpflichtung ", die Verkehrswege zum Hahn rasch auszubauen: Der vierspurige Ausbau der B 50 für 200 Millionen Euro wird ab Februar 2006 auch vom Hahn aus in Angriff genommen. Zwischen Simmern und Kauerhof laufen die Arbeiten seit September. Der Hochmoselübergang der B 50 soll mit einem privaten Investor realisiert werden, sobald die Naturschutz-Aspekte entsprechend dem Bundesverwaltungsgerichts-Urteil in die Planteststellung aufgenommen worden sind. Jürgen Creutzmann (FDP) nannte die 100 Millionen Euro für die Wiederbelebung der Hunsrück-Bahn "gut angelegtes Geld": "Wenn es gelänge, die Zahl von heute 3,5 Millionen Fluggästen zu verdreifachen, dann wird sich auch das Defizit der Hunsrückbahn signifikant vermindern."

Hans-Josef Bracht (CDU), warf der Landesregierung vor, die Hahn-Chancen jahrelang unterschätzt zu haben. "Und immer noch trotten sie hinterher." Die Grünen-Verkehrsexpertin Elke Kiltz sah die Landesregierung in der Pflicht, auch "flugunabhängige" Wirtschaft zu stärken. Sie warnte vor einer Abhängigkeit von Ryanair, wenn sich "in 20, 30 Jahren" hohe Kraftstoffpreise auf den Flugbetrieb auswirken. Mit ihrem Appell gegen den geplanten Nachtflug-Betrieb blieb Kiltz allein. Die Hunsrücker hätten jahrzehntelang den viel schlimmeren Militärflugbetrieb ertragen, antwortete ihr der Hunsrücker Mertes. Aufwachen würden sie höchstens von einer "Antonov".(ren)

(Hunsrücker Zeitung vom 01.12.2005)