Und auf dem Hunsrück tönt die CDU und die SPD immer noch von den hervorragenden Chancen von Hahn für das Luftfrachtkreuz

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Chance auf Luftfrachtkreuz wächst

Brüssel/Leipzig. "Das ist sehr erfreulich", sagte SPD-Europa-Abgeordnete Constanze Krehl zur gestrigen Entscheidung der EU-Kom-mission. Brüssel hatte die geplanten staatlichen Beihilfen von 70,8 Millionen Euro für den Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle zu einem neuen Luftfrachtkreuz der Post-Express-Tochter DHL in voller Höhe genehmigt. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 253 Millionen Euro.

Die Leipziger Politikerin sprach von einer Signal-Wirkung für den Airport. "Die Ansiedlung würde eine generelle Belebung des mitteldeutschen Flughafens nach sich ziehen." Mit der Fördermittel-Zusage habe Leipzig einen weiteren Trumpf in der Hand.

Auch bei der CDU-Fraktion im sächsischen Landtag stieß die Nachricht auf ein positives Echo. "Die Genehmigung ist ein wichtiges Signal", so Andreas Lämmel, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Vom Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle als Frachtkreuz gingen "positive Impulse für den gesamten Standort aus".

Post-Vorstand Peter Kruse hatte Leipzig/Halle kürzlich die besten Voraussetzungen für ein solches Drehkreuz bescheinigt. Ausschlaggebend ist unter anderem der 24-Stunden-Betrieb und der Neubau der zweiten Landebahn. Post-Chef Klaus Zumwinkel hatte die "hervorragende Infrastruktur" in der Region gelobt.

DHL ist auf der Suche nach Alternativ-Standorten für den Frachtumschlag, da das Unternehmen an seinem Hauptknotenpunkt in Brüssel an Kapazitätsgrenzen stößt. Die dortige Regierung hat dem Konzern zwar zunächst bis September erlaubt, seine Aktivitäten auszubauen. Sollte es jedoch keine weiteren Zusagen geben, denkt DHL über eine Entlastung beziehungsweise eine komplette Verlagerung nach. Sollte es zu der Investition kommen, wären damit bis zu 3000 neue Arbeitsplätze verknüpft, unmittelbar am Airport Leipzig/Halle knapp 1400.

Neben Leipzig sind noch Brüssel und das französische Vatry in der engeren Wahl. "Unabhängig von der Genehmigung schauen wir uns die Vor- und Nachteile eines jeden Standortes an. Auf dieser Basis fällt im Herbst unsere Entscheidung", sagte Postsprecher Uwe Bensien.

U.L./J.K.

(Leipziger Volkszeitung vom 21.04.2004)