Nächtlicher Frachtflug mit schwerstem und lautesten Fluggerät und parallel dazu ein Boom beim Incoming-Tourismus.
Auf solche Ideen muss man wirklich erst mal kommen. 
(Landkarte mit Flugrouten im Moselbereich)

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Verschlafen die Touristiker die Entwicklung?

Hahn-Geschäftsführer Andreas Helfer: Nur für wenige Reisende ist der Hunsrück-Flughafen Ziel für den Mosel-Urlaub

REGION. Was tun die heimischen Touristiker, um im Ausland auf die Urlaubsregion Mosel-Hunsrück-Eifel und die günstige Anreisemöglichkeit per Ryanair aufmerksam zu machen? Andreas Helfer, einer der beiden Geschäftsführer der Flughafen Hahn mbH, drückte es vorsichtig aus: Für mein Empfinden geschieht da zu wenig. Helfer sprach kürzlich in Zell über die rasante Entwicklung des Hunsrück-Airports. Weniger rasant ist die Entwicklung des so genannten Incoming-Tourismus.

Eingeladen zu der Veranstaltung hatte das Wirtschaftsforum Cochem-Zell, gekommen waren 160 Zuhörer: Hotelbesitzer und Touristiker, Zimmer-Vermieter, Geschäftsleute, Politiker und Vertreter von Banken.

Für 80 Prozent der Reisenden ist der Hahn Abflugort, nur für 20 Prozent ist er Zielflughafen. "Darin liegt viel ungenutztes Potenzial", mahnte Andreas Helfer. Zwar hat die Rheinland-Pfalz-Touristik ein Büro auf dem Hahn, doch der Zulauf ist bescheiden. Denn die Fremden, die aus dem Ausland ankommen, haben bereits ihre Unterkünfte gebucht. Dem Vernehmen nach soll das Büro deshalb wieder geschlossen werden.

Auch auf den Internetseiten von Ryanair und dem Hahn-Airport sucht man vergeblich nach einer werbewirksamen Präsenz der Fremdenverkehrsämter. Das heißt im Klartext: Wer in Mailand oder Bologna, London oder Oslo einen Flug zum Hahn bucht, wird nicht selbstverständlich auf die Urlaubsregion Mosel-Eifel-Hunsrück aufmerksam gemacht.

Margret Pfitzner, stellvertretende Verkehrsamtsleiterin in Cochem, war Ende Januar auf einer Reisemesse in Glasgow, um für die Moselregion zu werben. Sie stellte fest: "Vielen war die Mosei ein Begriff, doch keiner wusste, dass sie mit Ryanair schnell zu erreichen ist. " Das soll und muss anders werden. Die Arbeitsgemeinschaft "Viermal Mosel", der die Verkehrsämter Cochem, Zell, Bad-Bertrich, Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues angehören, will verstärkt in den Ländern werben, die von Ryanair angeflogen werden. Warum erst jetzt damit, begonnen wird, scheint keiner so recht zu wissen. Fest steht nur, wie Andreas Helfer es formulierte: "Das könnte viel schneller gehen." Birgit Pielen

(Hunsrücker Zeitung vom 16.03.2004)

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