"Große Peinlichkeit" oder "Schlamperei"

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Suchspiel auf dem Hahn

Rauchmelder mit radioaktiven Substanzen waren auf dem Flugplatz spurlos verschwunden /"Große Peinlichkeit" oder "Schlamperei"?

Hahn/Kreis (mal). Sie sorgten zuerst für große Aufregung und entpuppten sich bald als "große Peinlichkeit" (so ein Sprecher des Landeskriminalamtes): Am Mittwoch der vergangenen Woche kamen 171 lonisationsrauchmelder auf dem Flugplatz Hahn "auf ungeklärte Weise" abhanden.

Die Geräte aus US-Beständen, bis zu ihrer Entsorgung in einem Militärbunker zwischengelagert, waren plötzlich spurlos verschwunden. Verpackt in Kartons von Heizkörpern wurde sogar ein Diebstahl der Rauchmelder vermutet, die beim Öffnen radioaktive Substanzen hätten freisetzen können.

Das ganze erwies sich nur einen Tag später als "heiße Luft": In einem benachbarten Bunker wurden die Geräte wieder aufgefunden - statt der gesuchten 171 Stück waren es sogar über 180. Nach Auskunft des Landesamtes für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht enthalten die Rauchmelder geringe Mengen an Radioaktivität und fallen damit unter die Strahlenschutzverordnung.

Wie es letztendlich zum mysteriösen Verschwinden und Auftauchen der Geräte kam, konnte auch die Hahn-Holding bisher nicht restlos aufklären. Die Staatsanwaltschaft Bad Kreuz-nach wird auf jeden Fall weiter ermitteln - eine "Schlamperei", so ein Polizei-Sprecher. Das Gewerbeaufsichtsamt hat jetzt die sofortige Entsorgung der Rauchmelder angeordnet.

(Zeller Wochenspiegel v. 21.12.1995)