"Bürger für Hahn" tun überwiegend nicht vom Fluglärm betroffene Befürworter des Flugplatzes befragen tun!
 Waren Kreuzchen auf Fragebogen bereits vorgedruckt? 

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Große Mehrheit ist für Zivilflughafen

Verein der Hahn-Befürworter stellte Ergebnis seiner Umfrage vor: 80,9 Prozent dafür

Sohren. Die große Mehrheit der Bevölkerung im Umkreis von 15 Kilometern um den Flugplatz Hahn ist für die Umwandlung der ehemals amerikanischen Air Base in einen Zivilflughafen nach den Plänen der Landesregierung. Das zumindest ist laut "Verein Bürger für den Zivilflughafen Hahn" das Ergebnis einer telefonischen Stichprobenumfrage, die der Verein in den vergangenen Wochen in 29 Hunsrück- und Moselgemeinden im 15-Kilometer-Umkreis um den Tower des Flughafens durchführte.

Der Verein der Hahn-Befürworter stellte die Ergebnisse seiner Meinungsumfrage, die zwischen dem 27. August und dem 5. September stattfand, nun in Sohren vor. Von 1401 befragten wahlberechtigten Personen mit Erstwohnsitz an genannten Umkreis äußerten sich demnach 1133 (80,9 Prozent, Stichprobenfehler plus/minus 2,4 Prozent) positiv auf die Frage, ob sie für oder gegen den Zivilflughafen Hahn nach den Plänen der Landesregierung seien. Lediglich 105 der Befragten (7,5 Prozent) hätten sich gegen einen Zivilflughafen nach den Plänen der Landesregierung ausgesprochen . Die übrigen 163 Befragten hätten entweder keine Meinung zu dem Thema oder seien in ihrer Haltung unentschieden oder es sei keine Befragung möglich gewesen bzw. die Antwort sei verweigert worden (Nicht-Voten).

Waldemar König, unter dessen organisatorischer Leitung die Umfrage vorgenommen wurde, und der auch die Auswertung vorstellte, hält die durchgeführte Umfrage für "repräsentativ". So seien mehr als 1000 Personen befragt worden. Die Ermittlung der Befragten sei absolut zufällig durch die Ziehung von Anfangsbuchstaben der Nachnamen erfolgt, dem Zufallsprinzip sei damit Genüge getan.

In den 29 selbständigen Gemeinden die laut Verein mit den Buchstaben E, K, L, S und T beginnen, wurden alle Personen, deren Nachname mit J oder W beginnt, angerufen und befragt. Da der Name keinen Rückschluß auf gesellschaftliche Position oder politische Haltung des Befragten zuläßt, sind nach Königs Ansicht die Kriterien einer repräsentativen Umfrage erfüllt. Er habe sich vom Infas-Meinungsforschungsinstitut in Bad Godesberg bei Bonn beraten lassen, und von dieser Seite seien keine Beanstandungen am Vorgehen bei der Telefon-Umfrage gekommen.

Vereinsvorsitzender Stefan Görges ergänzte, daß auch die "Hochburgen" der Hahn-Gegner nicht von der Umfrage ausgeschlossen worden seien. Der Verein "Bürger für den Zivilflughafen Hahn" wurde von dem Ergebnis seiner Umfrage (23 Mitglieder waren als Interviewer aktiv) selbst überrascht. So wurde zwar mit einem hohen Stimmenergebnis für den Zivilflughafen gerechnet, doch die gewonnenen Zahlen haben laut König die Erwartungen weit übertroffen.

Von besonderer Aussagekraft ist für den Verein das Verhältnis der Pro- und Contra-Stimmen von 10,8 zu 1 (ohne Einberechnung der 163 Nicht-Voten), die die "überwältigende, beeindruckende" Mehrheit in der Bevölkerung für den Zivilflughafen Hahn besonders deutlich mache.

In den befragten Moselgemeinden - darunter Enkirch und Traben-Trarbach - fiel das Ergebnis "Pro Zivilflughafen" laut Waldemar König noch höher aus als in den Hunsrückgemeinden: von 570 Befragten waren 495 pro (86,8 Prozent) und 20 contra (3,5 Prozent), woraus sich ein Pro/Contra-Verhältnis von 24,75 zu 1 (ohne die Einbeziehung der Nicht-Voten) ergibt. Bei den Hunsrückgemeinden (z. B. Lötzbeuren, Kappel, Kirchberg, Sohren) waren die Ergebnisse laut König wie folgt: 831 Befragte, davon 638 pro (76,8 Prozent) und 85 contra (10,2 Prozent); Pro/ Contra-Verhältnis 7,5 zu 1.

Der 400 Mitglieder zählende Verein "Bürger für den Zivilflughafen Hahn" sieht sich durch die Umfrage, deren Kosten er selbst getragen hat, in seinen Vermutungen über die Stimmung in der Bevölkerung zu dem Flugplatzprojekt mehr als bestätigt. Die Umfrageergebnisse sollen nach dem Willen des Vereins auch zur Information von Verwaltungen, Parlamenten und Gerichten über die Meinung in der Bevölkerung rund um den Flugpatz Hahn dienen. as

(Artikel Trierischer Volksfreund vom 13. September 1993)

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