Wird hier nicht der Transport gefährlicher Gütern unzulässig verharmlost?

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Gefahrgut in sicheren Händen

Schon eine hand voll Feuerzeuge können im Flugzeug als gefährliche Güter gelten

Von unserem Redakteur CHRISTIAN MEIER

HAHN. Vom Flughafen Hahn aus werden gefährliche Güter -dazu zählen auch Werbefeuerzeuge - per Flugzeug in alle Welt befördert.

Welcher Hobbyfotograf kennt eine solche Situation nicht? Da wird der Koffer für den Urlaubsflug gepackt und die eine oder andere Batterie für die Kamera oder den Blitz zusätzlich eingesteckt - man weiß ja nie, was kommt. Oder der Raucher, der noch ein paar zusätzliche Feuerzeuge einsteckt, um auf der geliebten Urlaubsinsel auch garantiert seine Zigarette anzünden zu können. Doch was die wenigsten Menschen wissen: Das, was sie in ihrem Koffer transportieren, gilt als Gefahrgut - und dieses unterliegt im Luftverkehr ganz speziellen Gesetzen.

"Auf dem Flugticket ist vermerkt, was die Passagiere mit in den Flieger nehmen dürfen", erläutert Stefan Maxheimer vom Flughafen Hahn im Gespräch mit dem Tierischen Volksfreund. "Wer mehr mitnehmen will, muss dies sicher befördern lassen." Dies sei zwar bei dem "normalen" Fluggast nur sehr selten der Fall, doch gerade bei Geschäftsreisenden könne dies öfter vorkommen - beispielsweise, wenn auf den Flug zu einer Messe oder Ausstellung Werbefeuerzeuge mitgenommen werden sollen.

Die Firma Thiel& Elsen, die seit einigen Monaten auf dem Flughafen Hahn tätig ist, hat sich auf den Transport gefährlicher Gegenstände spezialisiert.

"Wir decken alle Gefahrgut-Klassen ab", erläutert Geschäftsführer Roman Elsen. "Wenn es notwendig ist, kümmern wir uns auch um die Bestellung eines Strahlenschutz-Beauftragten." Zum Transport werde die Ware in speziellen Kartons oder Kisten verpackt. "Es gibt Holzkisten, die so konstruiert sind, dass sie einen Sturz aus der Höhe schadlos überstehen", erklärt Elsen. Eine solche Kiste koste rund 1000 Mark.

Eine Bibel des Gefahrguts

Was wie transportiert werden darf, ist in einem dicken Buch festgehalten, der so genannten "IATA-Bibel". Außerdem müssen all diejenigen, die in dieser Branche arbeiten, regelmäßig alle zwei Jahre ihre Sachkenntnis unter Beweis stellen und eine Prüfung ablegen.

Nachdem die gefährlichen Pakete entsprechend ausgezeichnet sind -anhand von Nummern auf den Kartons und den Begleitpapieren kann jeder, der mit der Materie vertraut ist, feststellen, wie gefährlich die Ware ist - geht's dann ab in den Flieger.

"Der Flughafen Hahn ist für uns ein ausgezeichneter Partner", sagt Roman Elsen. "Es ist der Flughafen der kurzen Wege und wir haben die Sicherheit, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die das entsprechende Know-How haben."

(Trierischer Volksfreund v. 01.08.2000)

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