Mainz, 21. März 2001

Verkehr / Frankfurt-Hahn

Ministerium: Gutachten bestätigt Kurs der Landesregierung / "Hase und Igel auf dem Hunsrück"

"Das heute von dem Verkehrswissenschaftler Prof. Dr. Rüdiger Sterzenbach vorgelegte Gutachten zum Flughafen Frankfurt-Hahn bestätigt den Kurs der Landesregierung zur verkehrlichen Anbindung des Flughafens auf ganzer Linie". Mit diesen Worten kommentierte ein Sprecher des rheinland-pfälzischen Wirtschafts- und Verkehrsministeriums die Schlussfolgerungen der Studie.

Der Sprecher zum Stichwort "Einheit von Frankfurt und Hahn": Bereits in der vergangenen Woche hat Minister Bauckhage mitgeteilt, dass der Hahn in Zukunft Frankfurt-Hahn heißen wird. Weiterhin sollen die Flugplätze Hahn und Frankfurt zu einem Flughafensystem zusammengefasst werden. Mehr Einheit ist nicht möglich.

Der Sprecher zum Stichwort "Vierspuriger Ausbau von Bundesstraßen": Die Landesregierung treibt den Ausbau der Bundesstraße 50 mit Hochdruck voran. Ziel ist es, bis zum Jahre 2003 die B 50 vierstreifig zwischen der Autobahnanschlussstelle Rheinböllen und Simmern fertig zu stellen. Für das Jahr 2006 ist die Fertigstellung der vierstreifigen Strecke von Simmern bis zum Hahn sowie des Hochmoselübergangs mit Anschluss an die Autobahnen 1 und 60 geplant. Damit kann die durchgehende Verbindung vom Rhein-Main-Gebiet über den Hahn nach Belgien und Nord-Ost-Frankreich in einem überschaubaren Zeitraum Wirklichkeit werden. Zusätzlich wird der Ausbau der Hunsrückhöhenstraße (Bundesstraße 327) vorangetrieben, vor allem der Bau der Ortsumgehungen Gödenroth und Kastellaun. Auch der Ausbau der Hunsrückspange (Landesstraße 190) vom Nahetal zum Hahn hat große Bedeutung.

Der Sprecher zum Stichwort "Transrapid": Zusammen mit Hessen hat Minister Bauckhage bereits vor über einem Jahr eine Transrapid-Verbindung zwischen Frankfurt und Hahn vorgeschlagen. Da es in Deutschland insgesamt nicht möglich war, diese Zukunftstechnologie auf die Schiene zu bringen, wird der Transrapid jetzt mit deutschen Steuergeldern in China gebaut. Die Transrapidlösung Hahn – Frankfurt wird aber von den Landesregierungen als Option weiterverfolgt.

Der Sprecher zum Stichwort "Schienenverbindung": Die Landesregierung hat bereits im Dezember 2000 ihren Drei-Stufen-Plan zu einer leistungsfähigen Schienenanbindung Richtung Hunsrück durch die Reaktivierung der Hunsrück-Eisenbahnstrecke vorgestellt.

Der Sprecher zum Stichwort "Ausbau von Busverbindungen": Der Flughafen Frankfurt-Hahn ist schon jetzt bedarfsgerecht im Regionalbusverkehr erschlossen. Darüber hinaus erarbeitet das Verkehrsministerium gemeinsam mit den Zweckverbänden Schienenpersonennahverkehr Nord und Schienenpersonennahverkehr Süd sowie dem Rhein-Hunsrück-Kreis ein neues verbessertes Konzept für die Regio-Bus-Anbindung im Korridor Mainz – Bingen - Flughafen Frankfurt-Hahn, das die bestehenden Busangebote integriert. Das neue Angebot wird ausgeschrieben und zum 1. Januar kommenden Jahres umgesetzt.

Der Sprecher zum Stichwort "Ausbau des Start- und Landebahnsystems": Die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH verfolgt die Verlängerung der Start- und Landebahn auf dem Hahn. Hierüber sind bereits intensive Gespräche mit der Landesregierung im Gang, die auf eine rasche Verwirklichung der Ausbauplanung abzielen. Dabei soll den Belangen der Bürger vor Ort im Hinblick auf den Schutz vor Lärmemissionen möglichst Rechnung getragen werden.

Der Sprecher erinnerte schließlich an die rasante Geschäftsentwicklung auf dem Flughafen Hahn: Die Zahl der Passagiere hat sich im vergangenen Jahr gegenüber 1999 auf fast 400 000 mehr als verdoppelt. Das umgeschlagene Frachtaufkommen ist im selben Zeitraum von rund 170 000 auf 200 000 Tonnen angestiegen. Knapp einhundert Gewerbebetriebe, Dienstleistungsunternehmen und Behörden sind am Hahn ansässig. Sie beschäftigen insgesamt rund 1 650 Mitarbeiter. "Für die Hunsrück-Region ist der Hahn schon heute der Wirtschaftsmotor Nummer 1", sagte der Sprecher.

"Wo und wann auch immer die Opposition gut gemeinte Vorschläge zur verkehrlichen Anbindung des Hahns macht, ist die Landesregierung schon aktiv. Dieses jüngste Hase-und-Igel-Spiel belegt einmal mehr: Das Gutachten hätte sich die Union im wahrsten Sinne des Wortes sparen können", so der Sprecher.

 

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