23 Millionen DM investiert! Wieviel davon sind Subventionen?

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Air-France: Zweite Halle in die erste Reihe
Gestern war Grundsteinlegung für das 23 Millionen-Objekt auf dem Hahn: Investor Cargo Immobilien - Bauckhage: Verkehrsanbindungen forcieren.

Schlag auf Schlag gehen die Investitionen auf dem Flughafen Hahn: Gestern wurde dort der Grundstein für eine weitere Frachthalle gelegt. Nutzen soll das 23 Millionen-Objekt die Air France, die damit einen unmittelbaren Zugang zum Rollfeld bekommt.

Von Gudrun Lahm
FLUGHAFEN HAHN. Air France arbeitet seit 1997 auf dem Flughafen Hahn. Die erste Frachthalle liegt allerdings in der zweiten Reihe, hat keine direkte Anbindung an die Start- und Landebahn. Das soll sich nun ändern: Das neue Frachtterminal verfügt über 29 Tore und sechs Scheren-Hubtische. Es ist 6,5 Meter hoch und bietet eine Fracht-Umschlagfläche von 9000 Quadratmetern. "Erst durch den direkten Zugang zum Rollfeld wird für uns die Fracht-Abwicklung schnell genug, um überhaupt Flugverkehr zu betreiben, " sagt Air France Cargo Pressesprecher Wolfgang Plantholt. Das bedeute aber nicht, dass der bisher ausschließlich über das Straßennetz betriebene Frachtumschlag nach der Einweihung der neuen Halle im Oktober umgehend und gesammelt in die Luft gehen werde.

"Charles de Gaulle in Paris ist unser Haupt-Hub, Hahn macht die Vor-Sortierung. Wenn in Paris Engpässe entstehen, können wir allerdings leichter auf Hahn ausweichen." Bauherr der Halle ist Cargo Immobilien, das sich auf Entwicklung, Herrichtung und Betreuung von Büro- und Frachtumschlaggebäuden für Fluggesellschaften und Spediteure spezialisiert hat. Das Unternehmen besteht seit 1994.

Den Grundstein für die Halle legten gestern Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage und der Vorstandsvorsitzende der FAG Frankfurt, Manfred Schölch. Air France, so Minister Bauckhage, sei ein besonders wichtiger Kunde für das "wichtigste rheinland-pfälzische Konversionsprojekt". Bereits jetzt seien rund 110 Arbeitnehmer für das französische Unternehmen auf dem Hahn tätig, nach Fertigstellung der Halle im Oktober sollen weitere 40 eingestellt werden. Damit steige die Zahl der Arbeitsplätze auf dem gesamten Konversionsgelände auf über 1300.

Die Anbindung des Hunsrück-Airports über das Straßen- wie Schienenetz genieße, so der Minister, höchste Priorität. So werde am Lückenschluss zur A 60 mit Hochdruck gearbeitet. Im Jahr 2002/2003 werde die A 60 zwischen Lüttich und Wittlich durchgehend befahrbar und die Anbindung an die Seehäfen in Belgiens wie der Niederlanden gesichert sein. Der durchgehende vierstreitige Ausbau der B 50 zwischen Simmern und der A 61 bei Rheinböllen werde voraussichtlich 2003 fertig sein, so der Minister weiter. Von höchster Priorität sei der Hochmoselübergang im Zuge der B 50. Nur der Hartnäckigkeit der Landesregierung sei es zu verdanken, dass dieses für den Hunsrück außerordentlich wichtige Strukturprojekt ins Investitionsprogramm des Bundes aufgenommen wurde.

Wichtig sei auch die Sicherung eines leistungsfähigen Schienenanschlusses an den Hahn, betonte Hans-Artur Bauckhage. 1997 sei die Stillegung der Strecke Langenlonsheim - Morbach verhindert worden, jetzt werde die Strecke mit Hilfe des Landes saniert, Für den direkten Flughafen-Gleisanschluss werde zusammen mit der FAG, den Kommunen und dem Land ein Finanzierungsmodell erarbeitet (wir berichteten).

Auch für eine Bahnanbindung des Hahn im Personenverkehr liegen bereits erste Studien vor. Ein vertiefendes Gutachten werde derzeit vorbereitet. Schließlich werde der Bau einer Transrapid-Verbindung zwischen Frankfurt und dem Flughafen Hahn geprüft.

(Hunsrücker Zeitung vom 25.05.2000)

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