Wie immer bei solchen Befragungen: 80 Prozent der Bevölkerung dafür!

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Verein Bürger für den Zivilflughafen Hahn befragte 1401 Personen
10,8 zu 1 pro Flugplatz
Politik und Justiz den Willen der Bevölkerung klarmachen

SOHREN. CS. "Sind Sie für oder gegen den Zivilflughafen Hahn nach den Plänen der Landesregierung?" So lautete die Frage, die 23 Interviewer des Vereins "Bürger für den Zivilflughafen Hahn" während einer Stichproben-Umfrage stellten.

Nach dem Zufallsprinzip waren insgesamt 1401 Personen in 29 Ortschaften im Umkreis von 15 Kilometern um den Tower des Flugplatzes ausgewählt worden (wir berichteten). Mit großer Freude veröffentlichte der Verein jetzt im Gasthaus Schinderhannes in Sohren das Ergebnis: Für den Flugplatz oder überwiegend dafür sprachen sich 1 133 der Befragten aus. Das entspricht 80,9 Prozent. Dagegen oder überwiegend dagegen votierten 105, der Rest hatte keine Meinung, war unentschieden oder lehnte jede Auskunft ab.

Daraus ergibt sich die Zahl von 1238 klaren Befürwortern und Gegnern. 91,5 Prozent davon sprachen sich eindeutig für und 8,5 Prozent eindeutig dagegen aus. Das entspricht einem Verhältnis von 10,8 zu 1. "Wir hatten damit gerechnet, daß das Ergebnis zugunsten des Flugplatzes ausfallen würde", erklärte Heinz Michel, im Verein zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, daß es aber so eindeutig sein würde, haben wir nicht erwartet. Prozentual noch eindeutiger als die Hunsrücker sprachen sich die Befragten aus Moselgemeinden für den Flugplatz aus. Dort wurden 570 Personen befragt. 495 waren dafür, 20 dagegen. Von den 831 befragten Hunsrückern votierten 638 mit pro und 85 mit contra.

Waldemar König, Organisator dieser Umfrage, hat sich von einem Meinungsforschungs-Institut beraten lassen und geht davon aus, daß die Umfrage als repräsentativ anzusehen ist. Der Begriff "Repräsentative Meinungsumfrage" ist juristisch nicht geschützt, aber wissenschaftlich sehr genau definiert. Um aus Umfragen Rückschlüsse auf die Meinung einer Region zu ziehen, mussen die Befragten der "Verteilung von relevanten Merkmalen" entsprechen. Um es zu vereinfachen, Alter, Geschlecht, Beruf und soziale Stellung müssen dem Durchschnitt der Bevölkerung entsprechen.

Dies sieht König als gegeben an. Bei den zufällig ausgewählten 1401 Befragten könne es einfach nicht angehen, daß nur eine bestimmte Personengruppe befragt worden sei. Die menschliche Erfahrung schließe das einfach aus.

Das Hauptanliegen der Befragung sei gewesen, den Willen der Bevölkerung herauszufinden: "Wir wollen, daß Verwaltungen, Parlamente und Gerichte wissen, was die Bevölkerung will", betonte Waldemar König abschließend.

(Artikel Hunsrücker Zeitung vom 15. September 1993)