Air-France: Jahresvolumen: 60.000 Tonnen

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Signalwirkung für die internationale Industrie
Gestern war Richtfest an der neuen Frachthalle: Start am 1. Juli

FLUGHAFEN HAHN. GLA. "Mairegen bringt Segen", sagt eine alte Bauernregel. Wie aus Kübeln schüttete es gestern morgen, als sich zahlreiche Handwerker, regionale Politiker, Vertreter von Flughafen und Holding Unternehmen Hahn sowie Geschäftspartner der Air France zum Richtfest der Cargo-Halle auf dem Flughafen Hahn einfanden.

60 000 Tonnen Fracht

Die Entscheidung der Air France, den Flughafen Hahn als zentralen Fracht-Umschlagplatz zu nutzen, habe der Entwicklung des gesamten Standortes eine neue und zukunftsweisende Dimefflion gegeben, verkündete Frank Wagner, Geschäftsführer der Hahn-Holding, in seiner Festrede. Man erwarte einen deutlichen Aufschwung im Luftfrachtverkehr des Flughafens Hahn, denn diese Ansiedlung habe Signalwirkung für die nationale und internationale Industrie. 60 000 Tonnen Fracht sind das angestrebte Jahresvolumen. Zum Vergleich: 1996 wurden auf dem Hahn insgesamt 1300 Tonnen Fracht umgeschlagen.

Am 30. Juni soll die acht Meter hohe, 6500 Quadratmeter große Frachthalle fertig sein. Bauherr ist die Holding Unternehmen Hahn, die über zehn Millionen Mark in das Projekt investiert. Insgesamt 20 Tore, 13 Überladebrücken, drei Truckdocks und ein Stichpier zur seitlichen Entladung der Lkw, außerdem eine Batterieladestation werden allen Komfort für die Frachtabfertigung bieten. "Wir werden mit größter Wahrscheinlichkeit mit dem Bau eines neuen Vorfeldbereiches beginnen," erklärte Wagner. Dafür sei der Standort der Halle ideal.

Insgesamt 18 Firmen sind am Bau des Frachtzentrums beteiligt; 17 davon, so Frank Wagner, kommen aus der Region. Insgesamt seien bei den bisher 12 größeren Baumaßnahmen auf dem Gelände der ehemaligen US Airbase über 43 Millionen Mark investiert worden, wobei rund 70 Prozent der Projekte von Firmen aus der Region durchgeführt worden seien.

Wenn auch, wie kürzlich berichtet, ein "Kuckucksei" unter den Müllentsorgern auf dem Hahn gelandet sei, so lege die Holding grundsätzlich doch großen Wert auf ordnungsgemäße Müllbeseitigung und Recycling, erklärte der Geschäftsführer. Allein bei den Abbrucharbeiten für das Frachtzentrum seien 10 000 Tonnen Beton und 600 Tonnen Mauerwerk recyclet worden, für Holzabfälle gebe es sogar eine standorteigene Schredderanlage.

Getragen war die Hintergrundmusik, als schließlich das neue Frachtzentrum zu "richten" war. Wie es sich für einen Flughafen gehört, kam der Richtstrauß per Hubschrauber und wurde mit viel Fingerspitzengefühl in der dafür vorgesehenen Halterung angebracht, bevor die Poliere Gerd Kaspar und Werner Hollmann den traditionellen Spruch aufsagten und Glasscherben klirren ließen.

Arbeitsplätze

Anwesend war gestern auch Andreas Möller, Außenstellenleiter des Konzerns Wißkirchen, für den ACS (Air Cargo Service) die Frachtabfertigung auf Hahn übernehmen wird. Starten werde man am 1. Juli mit 30 festen Arbeitsplätzen im 24 Stunden- und sieben Tage-Dienst, erklärte er auf Anfrage. 15 neue Mitarbeiter werden bereits in Frankfurt, weitere sieben seit Montag auch in Köln ausgebildet. Man rechne mit 70 festen Arbeitsplätzen bis Ende 1998, erklärte Möller. Dazu werde man in den Kernzeiten, also samstags und nachts, bis zu 50 Aushilfen (610 Mark) brauchen. Anch hier sei man bereits mit Anzeigen in der Region auf der Suche.

(Hunsrücker Zeitung vom 07.05.1997)