Ziehen Krachmacher der DHL von Brüssel nach Hahn?

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Chancen für den Hahn steigen
Nachtflugverbot auf dem Brüsseler Flughafen bringt Hahn ins Geschäft

FLUGHAFEN HAHN. Ein geplantes Nachtflugverbot für den Brüsseler Flughafen Zaventem eröffnet dem Hahn vielleicht neue Möglichkeiten: Die belgische Verkehrsministerin Isabelle Durant will ab 2003 Flüge zwischen 1 und 5 Uhr in der Nacht aus Lärmschutzgründen verbieten lassen.
Dies bringt vor allem die Expressdienste in Schwierigkeiten, von denen Branchenführer DHL seinen Europa-Hub auf dem Brüsseler Flughafen betreibt, "Das ist eine Chance für uns, ohne Frage ", unterstreicht Hahn-Marketingchefin Maria Benesch, "wir haben bereits seit Jahren Kontakte mit allen großen Expressdiensten, darunter auch DHL. " Konkrete Gespräche seien aber noch nicht geführt worden. "Sollte das Nachtflugverbot tatsächlich durchgesetzt werden, trifft das die DHL tief ins Herz", weiß Benesch, "die haben in Brüssel Milliarden-Investitionen unternommen."
Der Hunsrück-Airport mit seiner Nachtfluggenehmigung kann laut Benesch zwar kein " 1: 1 -Ersatz für Brüssel" sein, "dafür ist das Volumen zu groß." Einen Teil der Expessfracht könne der Hahn aber sehr wohl übernehmen. Die Marketingchefin: "DHL wird sich eher nach mehreren kleinen Hubs umsehen, damit sie flexibler sind. Außerdem wird man aus den Erfahrungen nüt Brüssel gelernt haben. Wir sind jedenfalls kein Unbekannter für die DHL und müssen nicht von vorne anfangen - die Expressdienste kennen alle den Flughafen Hahn und werden jetzt genauer auf uns schauen. Dadurch steigen unsere Chancen."
Sollte das Nachtflugverbot in Brüssel-Zaventem durchgesetzt werden, fielen damit auch gleichzeitig etliche Arbeitsplätze weg - die auf dem Hahn neu entstehen könnten. Benesch: "Wir sind natürlich gesprächsbereit. Des einen Leid ist des anderen Freud.
Markus Lorenz

(Hunsrücker Zeitung vom 04.01.2000)