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Weniger Kriegsgewinnlerei auf dem TRIWO Flughafen Frankfurt-Hahn: 31 Prozent weniger "zivile" Militärflüge im ersten Halbjahr 2025

Am TRIWO Flughafen Frankfurt-Hahn ist im ersten Halbjahr 2025 die Anzahl der "zivilen Militärflüge" um 31% auf nur noch 286 Flüge zurückgegangen. Im ersten Halbjahr 2024 waren es noch 429 Flüge. 2020 sogar noch 802.
Ohne die massiven Bombardierungen des Jemens und den damit notwendig gewordenen Waffen- und Munitionslieferungen zu amerikanischen Stützpunkten in der Golfregion - allein 55 in den Monaten März und April 2025 - sowie den Truppenverstärkungen und Evakuierungsflügen im Vorfeld des gegen das Völkerrecht verstoßenden Angriff gegen den Iran wäre der Rückgang der "zivilen Militärflüge" über den TRIWO Flughafen Frankfurt-Hahn noch stärker ausgefallen.


286 Flüge sind 286 zu viel

Die BI gegen den Nachtflughafen Frankfurt-Hahn ist erfreut über den Rückgang um 133 Flugbewegungen im ersten Halbjahr.
Die verbliebenen 286 Flugbewegungen der amerikanischen Kriegsgewinnler Atlas Air, National Air Cargo und Western Cargo Global sind aber immer noch 286 zu viel. Dies insbesondere, weil davon auch noch 93 in der Zeit zwischen 22:00 - 06:00 stattfanden, was einem Anteil von 32,5 % entspricht.


Hoffnung auf weiteren Rückgang auch im zweiten Halbjahr

Die BI hofft, dass sich der Trend zu weniger Truppen-, Waffen- und Munitionstransporten über den TRIWO Flughafen Hahn im zweiten Halbjahr 2025 fortsetzt. Die Chancen dafür stehen aus heutiger Sicht gut. Die Anzeichen für einen weiteren Rückgang sind da.

Wie die Auswertung der Flüge des Air Mobility Command (Kürzel CMB) zeigt, werden seit Anfang des Jahres die Truppentransporte in die Golfregion und Osteuropa verstärkt über Basen in Südosteuropa abgewickelt. Waffen- und Munitionstransporte für die Ukraine fließen, soweit es sich nicht ohnehin um Direktflüge nach Polen handelt, fast ausschließlich über die US-Airbase Ramstein, und nicht wie früher, über den "zivilen" Kriegsflughafen Hahn.


Kriegsgewinnler auf dem Hahn mit herben finanziellen Einbussen

Für die Kriegsgewinnler auf dem TRIWO Flughafen Frankfurt-Hahn dürfte die Reduzierung der Flüge des US-Militärs große finanzielle Auswirkungen haben. Nach unseren Informationen sind diese Flüge, insbesondere wegen der Menge des bei den Zwischenlandungen auf dem Hahn getankten Kerosins, für den Flughafenbetreiber besonders lukrativ und haben, egal ob Truppen- oder Waffen- und Munitionstransport, eine relativ hohe Marge je Flug.

Die zugespielte Information erscheint plausibel, schließlich tankt bspw. eine bis zur "Halskrause" mit schweren Granaten beladene Boeing B 747-400 oder eine mit Soldaten vollbesetzte Boeing B 747-400 oder Boeing B 767-300 erheblich mehr Kerosin, als die kleinen B 737-800 oder A 320/A321 von Ryanair oder Wizzair. Diese tanken auf dem Hahn wegen der oftmals kurzen Flugstrecken und den günstigeren Kerosinpreisen in anderen Ländern oftmals nur soviel, dass sie die gesetzlich vorgeschriebene Mindestmenge an Treibstoff an Bord haben.

Ähnliches gilt für die nach Abfluggewicht bemessenen Startgebühren. Hier stehen ca. 350-390 to Abfluggewicht bei der B 747-400 oder 180 to bei der B 767-300 den lediglich ca. 80 - 85 to bei einer B 737-800 oder eines A 320 gegenüber. Ein weiterer finanzieller Vorteil für die TRIWO Hahn soll sein, dass die Serviceleistungen für das US-Militär wenig personalintensiv und die Flüge zumeist zu Zeiten ohnehin schwacher Auslastung stattfinden.

Nicht zuletzt ist das vom Steuerzahler finanzierte US-Militär im Gegensatz zu Ryanair oder Wizzair auch nicht für extreme Sparsamkeit an der Grenze zur Ausnutzung von wirtschaftlich Abhängigen und der Devise "Wir haben es nicht vom Geben" bekannt.

(Newsletter der BI Nachtflughafen Hahn vom 04.07.2025)