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Hahn-Geschäftsführer Franke: "Die besonders starken Ferienmonate Juli und August werden uns weiteren Schub geben, was die Entwicklung der Passagierzahlen angeht."

Der Geschäftsführer der Triwo Hahn Airport GmbH, Herr Rüdiger Franke, wird in einem Artikel der Hahn-Hunsrück-Zeitung vom 21.08.2024 zu den Passagierzahlen am Hahn im ersten Halbjahr 2024 und der voraussichtlichen Entwicklung wie folgt zitiert:

"Die besonders starken Ferienmonate Juli und August werden uns weiteren Schub geben, was die Entwicklung der Passagierzahlen angeht."

Die frühe Veröffentlichung der Luftverkehrsstatistik für den Monat Juli durch die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) am 22.08.2024 lädt dazu ein, die Aussagen des Hahner Geschäftsführers anhand konkreter Zahlen zu überprüfen.

Die Gesamtzahl der Passagiere am Hahn ist demnach im Juli 2024 lediglich um 15.653 gestiegen (+ 9,26), von 169.118 auf 184.771. Angesichts der vollmundigen Ankündigungen ein niederschmetterndes und beschämendes Ergebnis. Noch trister wird es, da 1.020 (+ 35,88 %) davon lediglich Transitpassagiere sind - US-Soldaten auf der Durchreise und unfreiwillige Passagiere, die gegen ihren Willen in Hahn landeten und per Bus nach Frankfurt gekarrt wurden -.

Somit betrug der Zuwachs beim Lokalaufkommen - Ein- und Aussteiger - peinliche 12.633, ein Plus von 7,51 %, wobei auch hier die Fußball-EM sicherlich noch Auswirkung hatte.

Passagierzahlen wachsen weitaus schwächer als Flugangebot

Schon die Juni-Zahlen, aber die Juli-Zahlen umso stärker, lassen Rückschlüsse auf die Auslastung der Maschinen von Ryanair, Wizz Air und den anderen kleinen Krautern zu.

Laut einer Presseerklärung der Triwo Hahn Airport GmbH wurde das Flugangebot am Hahn gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent von 103 auf 126 wöchentliche Flüge erhöht.
Wenn gleichzeitig aber die Anzahl das Lokalaufkommens im Juli 2024 lediglich um 7,51 % gestiegen ist, muss zwangsläufig die Auslastung der Maschinen gesunken sein, was wiederum starken Einfluss auf die Rentabilität der Flüge für die Airlines hat.
Es könnte ein Indiz sein, dass nicht zuletzt aufgrund des vielfältigen Angebotes an den benachbarten Flughäfen in Frankfurt, Köln-Bonn, Luxemburg, Saarbrücken und dem Baden Airport die kritische Masse an Flugangebot am Hahn bereits überschritten wurde.
Dies werden wir weiter genau beobachten!


Passagierzahlen Januar bis Juli 2024

In den ersten sieben Monaten beträgt das Passagierplus am Hahn gegenüber 2023 nur 74.497 (+ 7,86%). Die Zahl stieg von 947.250 auf 1.021.747 Davon sind allerdings 11.375 (+54,05) nur "wertlose Transitpassagiere", die lediglich die Statistik schönen. Bei dieser Gruppe stieg die Zahl um 54,05 % (!!) von 21.045 auf 32.420.

Bei den wirklich wichtigen Passagieren, also diejenigen die tatsächlich abgefertigt wurden und bei denen Nebeneinnahmen - Parkgebühren, Verkauf eines Fläschchen Sprudel - stieg die Zahl um 60.492 von 928.205 auf 988.697 (+6,52%)


Sind die angekündigten 2.000.000 Millionen Passagiere noch zu erreichen?

Als erstes Resümee lässt sich ziehen, dass dem Hahn zu den ankündigten und von diversen Medien vorab bereits gefeierten 2.000.000 Passagieren in 2024 angesichts 1.021.747 Passagieren in den ersten 7 Monaten noch ca. 980.000 Passagieren fehlen, um das gesteckte Ziel zu erreichen.
Von den verbleibenden fünf Monaten gilt in zwei Monaten auch noch der Winterflugplan, der trotz des schon angekündigten "größerem Flugangebot mit tollen neuen Strecken" gegenüber dem Sommerflugplan weitaus geringer ausfallen wird.


Keine Sondereinflüsse mehr durch Fußball-EM und "unfreiwillige Passagiere"

Auch die Fußball-EM mit ihrer "großen Anzahl von Sonderflügen" und demzufolge sicherlich Abertausenden von über den Hahn eingereisten Fußballfans ist definitiv vorüber. Auch die "verspäteten Landungen" mit den Passagieren, die eigentlich einen Flug zum richtigen Flughafen Frankfurt gebucht haben, werden über kurz oder lang wieder ein Ende finden.


Chance auf mehr Truppentransporte wegen US-Wahlkampf gering

Angesichts des Wahlkampfes in den USA kann die Triwo Flughafen Hahn GmbH auch nicht darauf hoffen, dass selbst bei einer weiteren Eskalation im Nahen Osten das Pentagon die beim amerikanischen Wahlvolk unpopuläre Entscheidung trifft, Zehntausende von US-Soldaten - über den Hahn - in den Krieg zu schicken.





(Newsletter der BI Nachtflughafen Hahn vom 26.08.2024)