Newsletter anfordern
Newsletter
anfordern!

drucken

Der neue Messias des Hunsrücks und sein "erstes Wunderwerk"!
Erneut Pilotentraining der Lufthansa am Flughafen Frankfurt-Hahn

Am Dienstag, den 11.07.2023 flog die Lufthansa in der Zeit zwischen 08:55 und 12:00 Uhr mit einem Airbus A 330-343 mit dem Kennzeichen: D-AIKI und den Flugnummern: 9916 und 9917 am internationalen Fracht- und Charterflughafen Frankfurt-Hahn ca. 30 Platzrunden. Anders als sonst fand die Hälfte der Runden über der Naheseite des Flughafens Frankfurt-Hahn statt und die Bewohner, insbesondere der Gemeinden Hirschfeld, Wahlenau, Niederweiler, Sohren, Niedersohren, Oberkostenz, Schwarzen, Metzenhausen, Todenroth, Kludenbach und Kappel durften erstmals den "neuen Aufschwung Hunsrück" in der Ära Triwo miterleben.

Wie wir anhand den bei uns eingegangen Beschwerden über diese Art des Flugbetriebs erkennen konnten, sind auch hier die Bewohner davon nicht angetan und verwundert, dass trotz des angeblichen Aufschwungs am Hahn und den von der Landesregierung propagierten Einschränkungen des Übungsflugbetriebs wieder Platzrundentraining der Lufthansa stattfindet.


Lufthansa: Ausnahme und Werkstattflug

Erneut zeigt sich, dass die Lufthansa dem Redakteur des Trierischen Volksfreunds im Zusammenhang mit den Flügen am 28.06.2023 einen Bären aufgebunden hat.
Die behauptete Ausnahme ist die Regel und es war kein Werkstattflug, sondern, genauso wie am 11.07.2023, Pilotentraining in der übelsten Form. Am 28.06.23, am 29.06.23, am 08.07.23 und auch am 11.07.23. Wie die nachfolgende Flugübersicht der D-AIKI zeigt, wurde diese Maschine ebenso für das Pilotentraining am Hahn aus dem laufenden Flugverkehr herausgezogen, wie an den Tagen zuvor.


Flugplan Airbus A 330, D-AIKI

Wieder so gut wie kein regulärer Flugbetrieb am internationalen Fracht- und Charterflughafen Frankfurt-Hahn

Wie bereits am Samstag, den 08.07.2023 konnte die Lufthansa fast völlig ungestört ihre Runden drehen. In der Zeit zwischen 09.00 und 12:00 Uhr gab es lediglich 3 reguläre Starts und 3 reguläre Landungen am Hahn. Außerdem knatterte über der in ca. 500- 600 m Höhe kreisenden Lufthansa-Maschine über einen längeren Zeitraum ein Hubschrauber, der ebenfalls Kreise flog. Dieser hatte allerdings seinen Transponder ausgeschaltet, sodass er für uns nicht zu identifizieren war und wir demzufolge auch keine Flugspuraufzeichnungen haben.


Der neue "Messias" Peter Adrian

Das letzte Mal, als die Lufthansa in diesem Ausmaß Pilotentraining am Flughafen Frankfurt-Hahn betrieb, hieß der rheinland-pfälzische Ministerpräsident noch Rudolf Scharping, der Wirtschaftsminister Rainer Brüderle, der Flughafen noch Rhein-Mosel-Flughafen und Geschäftsführer am Hahn war Peter Waltzinger, damals allgemein bekannt als der neue "Messias des Hunsrücks".

Wir haben den Eindruck, dass der neue Eigentümer des Flughafens, Herr Peter Adrian, durchaus ungewollt, in die Fußstapfen von Herrn Waltzinger geschoben wird. Wie an den Lobhudeleien von Politikern fast aller Couleur, Amtsinhabern und sonstigen sich selbst berufen fühlenden Personen anlässlich der Firmenübernahme durch die Firma von Herrn Adrian zu hören und zu lesen war, hat er bei dieser Personengruppe bereits eine große Anhängerschaft gefunden, die ihn für sein bisheriges Wirken bewundern, als Hoffnungsbringer für den ganzen Hunsrück huldigen.
Wir halten uns lieber an die Fakten und Taten und nicht an Worte und verteilen auch keine Vorschusslorbeeren.


Verschwiegene Fakten

Wenn Fakten in der medialen Berichterstattung verschwiegen werden, bleiben es nach wie vor Fakten.

Fakt ist:
Was die Triwo bisher am Hahn geleistet hat, ist die Absonderung der allbekannten Phrasen vom Aufschwung, von der tollen Nachtflugerlaubnis, von der Steigerung des Fracht- und Passagieraufkommens, den tollen Mitarbeitern am Hahn und der Schaffung von Arbeitsplätzen.
Fakt ist:
Ein Rückgang der Flugbewegungen von Maschinen mit einem MTOW größer als 150to in Höhe von 41 Prozent gegenüber 2021. Ein 36,5-prozentiger Einbruch bei der Fracht im Vergleich zu 2021. Dazu ein 47,5-prozentiger Einbruch im Geschäft mit dem US-Militär gegenüber 2021 und seit Beginn des Sommerflugplans 2023 ein stagnierendes Passagiergeschäft.
Fakt ist:
Angesichts steigender Kosten, bei gleichzeitig sinkenden Einnahmen sucht die Betreibergesellschaft händeringend nach jedem Cent Umsatz. Immerhin hat man mit der Aussage, dass der Hahn gewinnbringend betrieben werden kann, ganz schön den Mund voll genommen. Die Vorgängerfirmen wären froh gewesen, wenn sie, selbst zu Zeiten von 4 Millionen Passagieren oder 280.000 to Fracht einmal nur einstellige Millionenverluste erwirtschaftet hätten.
Fakt ist:

Gesteigert haben sich die Platzrundenflüge von Lufthansa, Condor, Flugbereitschaft BMVG, kleinen Krautern und Flugschulen aus Egelsbach, Mainz-Finten und Koblenz-Winningen mit irgendwelchen Parvenüs an Bord, die noch einen Flugschein zum Angeben brauchen. Um diese Art von Flugbetrieb an einen Flughafen zu locken, braucht man keine hoch bezahlten Manager, das kann jeder!

Fakt ist:

Die beschissene Platzrundenfliegerei wird den Flughafen nicht retten. Zu hoffen, dass Lufthansa oder Condor im Gegenzug Maschinen in Hahn stationieren und Flüge von dort anbieten, ist Wunschdenken. Dieser Zahn wurde Herrn Scharping und Herrn Brüderle schon vor dreißig Jahren gezogen.


Nach der Insolvenz ist vor der Insolvenz! - Besser heute als morgen!

Hoffentlich liegt der Flughafenexperte, Herr Prof. Christoph Bürzel richtig mit der nachfolgenden Aussage richtig:

Nach der Insolvenz ist vor der Insolvenz!

Dem fügen wir hinzu:

Besser heute als morgen!

(Newsletter der BI Nachtflughafen Hahn vom 13.07.2023)