Die nächste gute Nachricht: Extremer Einbruch im Cargogeschäft am Flughafen Frankfurt-Hahn im Juli 2023

Die Frachtmenge am Flughafen Frankfurt-Hahn ist im Juli 2023 im Vergleich zu Vergleichsmonat des Vorjahres extrem eingebrochen.

Die Gesamtmenge an Cargo ging um 8.512 to von 19.314 to im Juli 2022 auf nur noch 10.802 to zurück. In Prozent ein Minus von 44,07%.

Die Gesamtmenge setzt sich zusammen aus dem vor Ort tatsächlich abgefertigten Lokalaufkommen (Ein- und Ausladung) und dem Transitaufkommen, dass sich bereits an Bord einer Maschine befindet, die am Hahn zulädt oder teilweise auslädt oder sogar nur zum Tanken zwischenlandet.

Das Lokalaufkommen ist sogar um fast 50% (49,18) von 16.986 to auf nur noch 8.633 to gesunken, währenddessen das weniger bedeutsame, weil weniger Einnahmen generierende, Transitaufkommen „nur“ um 6,83% von 2.328 to auf 2.169 to gefallen ist.

Januar bis Juli 2023: Einbruch um über 25% beim Gesamtaufkommen

Im Zeitraum Januar bis Juli 2023 ist das Gesamtaufkommen bereits um 25,22% bzw. 32.545 to zurückgegangen. 129.061 to in 2022 stehen 96.516 to in 2023 gegenüber.

Personalreduzierungen?

Rückläufiges Geschäft in einer Größenordnung von fast 50% kann nicht ohne Folge auf die Belegschaftsstärke der betroffenen Unternehmen bleiben. Bisher ist uns noch nichts über Personalfreisetzungen zugetragen worden. Angesichts der bei den Frachtabfertigern häufig im Einsatz befindlichen Leiharbeiter verwundert uns dies nicht. Diese werden einfach von heute auf morgen abbestellt.

Gründe für den starken Rückgang im Frachtbereich

Welche Frachtkunden und welche Strecken für den extremen Einbruch im Frachtgeschäft verantwortlich sind, lassen sich, nachdem das Statistische Bundesamt den Informationsgehalt der Luftfahrtstatistiken im "Zuge einer Verbesserung des Angebotes" radikal verschlechtert hat, nicht mehr bestimmen.

Wir sind jedoch sicher, dass der Rückgang hauptsächlich auf die Reduzierung des Flugangebotes von Silk Way Cargo und Maersk Air Cargo (früher Magma) zurückzuführen ist. Zudem sieht es so aus, als ob das kurzfristige Chartergeschäft fast komplett weggebrochen ist.

Größter Hahner Frachtkunde Silk Way Cargo verkauft eigenes Frachtabfertigungsunternehmen Hahn-Cargo GmbH

Der größte Frachtkunde der Triwo Airport Hahn GmbH, die aserbaidschanische Silk Way hat Cargo ihre Anteile an dem auf dem Flugplatz Hahn ansässigen und von ihr genutzten Frachtabfertigungsunternehmen Hahn-Cargo GmbH an die ASC Business Avitation LLC mit Sitz in Baku/Aserbaidschan übertragen hat.

Die Übertragung der Anteile an ein anderes Unternehmen könnte ein Indiz dafür sein, dass Silk Way Cargo beabsichtigt sukzessive ihre Aktivitäten am Flugplatz Hahn zu reduzieren, oder, im besten Fall, den Flugbetrieb ab Hahn sogar komplett aufzugeben.

Erwartung: Erhebliche Reduzierung des Fluglärm, insbesondere in der Zeit von 22.00 – 06:00 Uhr.

Im Falle einer nachhaltigen Reduzierung des Flugangebotes von Silk Way Cargo und Maersk Air Cargo würde die Belastung der Bevölkerung in den An- und Abflugkorridoren des Flughafen Frankfurt-Hahn durch Fluglärm erheblich geringer. Gerade diese beiden Fluggesellschaften nutzen immer noch die besonders lauten Boeing B 747-400 Jumbo-Jet und dies auch nachts.