Erneuter Boommonat für US-Truppentransporte auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn - BI zählt mindestens 328 Flugbewegungen von Militärlogistikern - Fracht auch aus US-Depots in Deutschland?

Die intensive Nutzung des Flugplatzes Frankfurt-Hahn durch das US-Militär setzt sich auch im Januar 2012 fort. Die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn (BI) zählte mindestens 328 Flugbewegungen von Luftfahrtunternehmen, die im Auftrag des US-Militärs Truppen oder Militärgüter in den Irak, nach Afghanistan und in die Golfregion transportierten. Schwerpunktmäßig handelte es sich um Flüge der amerikanischen Militärlogistiker Evergreen Airlines (EIA) und Altlas Air (GTI) mit insgesamt 194 Flugbewegungen. Besonders auffallend sind allerdings die 120 Flugbewegungen von Delta Airlines (DAL), die ausschließlich Truppentransporte durchführt.

Dazu folgende Auswertung:

Stellungswechsel

Die Vielzahl der Truppentransporte bestärkt uns in der Auffassung, dass der vermeintliche amerikanische Truppenabzug aus dem Irak lediglich ein Stellungswechsel gewesen war. Während Truppen aus dem Irak abgezogen werden, wurden Truppenkontingente in der umliegenden Region verstärkt, vor allem im Nachbarland Kuwait, wo derzeit etwa 25.000 Truppen stationiert sind und darüber verhandelt wird, diese Zahl zu erhöhen.

Zehntausende zusätzliche Soldaten, Marinepersonal und Marines werden laut amerikanischen Medienberichten im Persischen Golf und den Golf-Monarchien Bahrain, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Oman und Saudi-Arabien stationiert.

Soldaten und Militärfracht schönen Hahner Ergebnisse für 2011

Dabei helfen die Manager der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH und die rot-grüne Landesregierung Rheinland-Pfalz gerne mit. Mit den Einnahmen aus den Start- und Landegebühren sowie der Provision aus dem Treibstoffverkauf wird die Bilanz geschönt, mit den zwischengelandeten Soldaten und der Fracht an Bord der Transportmaschinen die Passagier- bzw. die Frachtstatistik.
Dabei ist insbesondere das blutige Geschäft für die Statistik lukrativ. So landeten laut der Statistik der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen im Jahr 2011 ca. 60.000 Soldaten auf dem Hahn zwischen (als Transitpassagiere gezählt). Dies waren 30.00 oder 100% mehr als 2010, als ca. 30.000 Soldaten auf dem Hahn zwischenlandeten.

Bei der Fracht waren es im Jahr 2011 insgesamt 63.579 to Militärfracht (als Transitfracht gezählt), die sich an Bord von Frachtmaschinen befanden, welche auf dem Hahn zum Tanken zwischenlandeten. Im Jahr 2010 waren es 61.389 to. Die Steigerung in 2011 betrug somit 2.190 to bzw. 3,57%.

US-Truppen und US-Militärmaterial auch im Lokalaufkommen?

Inwieweit in Deutschland stationierte US-Truppen am Flugplatz Frankfurt-Hahn ein- oder ausgestiegen sind, wissen wir noch nicht. Gleiches gilt für am Flugplatz Hahn eingeladenes Nachschubmaterial aus US-Depots in Deutschland. In diesen Fällen würden die US-Soldaten nicht als Transitsoldaten gelten, sondern als Ein- bzw. Aussteiger in das Lokalaufkommen gerechnet, das eingeladene Militärmaterial als Lokalfracht gezählt.

Grund für die Vermutung, dass das US-Militär in Hahn auch Militärgüter zulädt, sind die in der Statistik des Statistischen Bundesamtes im Lokalaufkommen ausgewiesenen 5.433 to Fracht für Afghanistan.

Das US-Militär und der Flughafen Frankfurt-Hahn scheinen als Geschäftspartner viele Gemeinsamkeiten zu besitzen. Beide sind im Wesentlichen überflüssig und ein Auslaufmodell, ziehen dem Steuerzahler aber immer noch bei jeder Gelegenheit das Geld aus der Tasche, beide täuschen die Öffentlichkeit über die tatsächlichen Begebenheit und veröffentlichen ihre vermeintlichen Erfolge in regierungs/flugplatzfreundlichen Medien sowie in eigenen Durchhalteblättchen. Das US-Militär bspw. in den "Stars and Stripes", der Flughafen Frankfurt-Hahn in den "hahn affairs".