Fragen und Antworten zum Flugplatz Hahn und Ryanair!

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Herr Baden stellt in seinem Artikel eine ganze Menge Fragen zum Thema Flugplatz Hahn und Ryanair. Mir sind beim Lesen weitere Fragen und sogar ein paar Antworten eingefallen.

Frage: Was kosten eigentlich die Flüge der Ryanair ab Hahn?

Antwort: Ryanair fliegt seit zwei Jahren ständig zu Sonderangebotspreisen. Die aktuellen Angebote: 99 Mark nach London und 109 Mark nach Schottland oder Irland sind angesichts von 10,-- Mark, die manchmal für diese Flüge zu zahlen sind, schon fast Wucher. Reguläre Preise scheinen demzufolge am Markt nicht durchsetzbar zu sein. Flugreisen sind ein besonders preissensibles Gut. Mangels ausreichender regionaler Nachfrage müssen die Preise so niedrig angesetzt werden, daß sich selbst eine mehrstündige Anfahrt bspw. für Fluggäste aus Stuttgart, Köln oder Frankfurt rechnet.

Frage: Wie kann Ryanair zu solch niedrigen Preisen kostendeckend und sogar gewinnbringend fliegen?

Antwort: Darauf weiß ich auch keine Antwort und kann nur Vermutungen anstellen. Ryanair wollte eigentlich von Hamburg und Münster-Osnabrück fliegen. Allerdings wollten die Iren dort nicht nur keine Gebühren zahlen, sondern von den Flughäfen obendrein auch noch 7,50 Mark pro befördertem Passagier kassieren. Das Geschäft kam wohl deswegen nicht zustande. Mir fällt es nicht schwer zu glauben, daß Hahn diese oder noch ungünstigere Konditionen akzeptiert hat und bei jedem Passagier zusetzt.

Frage: Warum kämpft der Flugplatz Hahn trotzdem so um die Ryanair?

Antwort: Das erhöhte Passagieraufkommen auf dem Flugplatz Hahn ist nur auf Ryanair zurückzuführen. Ansonsten gäbe es nur die Flüge im Sommerhalbjahr nach Mallorca und Gran Canaria mit einem statistischen Passagieraufkommen von ca. 30 - 40.000 Passagieren. Der Flugplatz Hahn ist also in extremster Weise von Ryanair abhängig.

Von diesem Dilemma wissen natürlich auch die cleveren Manager von Ryanair. Ich gehe davon aus, daß bei den anstehenden Verhandlungen die Manager von Ryanair die Konditionen bestimmen, die Manager des Flughafens Hahn haben lediglich eine Statistenrolle, sie dürfen zu den Forderungen von Ryanair nicken. Stimmen Sie nicht zu, wäre dies nicht nur das vorläufige Ende jeglichen Linienflugverkehrs, sondern wahrscheinlich auch der hochfliegenden Ausbaupläne.
Allerdings bin ich sicher, daß es soweit nicht kommt, schließlich stehen Landtagswahlen vor der Tür. Und bekanntlich tragen Politiker in dieser Zeit grundsätzlich Spendierhosen in der Größe XXL.

Olaf Simon, Altlay

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