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Offener Brief an Ministerpräsident Rudolf Scharping

Konversion des Militärflugplatzes Hahn / Hunsrück

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

mit großer Sorge erfüllt uns die nunmehr fast zweijährige Weigerung von Wirtschafts- und Verkehrsminister Brüderle, sich einer offenen Diskussion um wirtschaftlich tragfähige und sozialökologisch akzeptable Perspektiven für den Hunsrück zu stellen.

Ohne Not hat er sich von Anfang an einseitig auf die Realisierung eines weder sozial noch ökologisch verträglichen und darüber hinaus wirtschaftlich höchst fragwürdigen, prestigeträchtigen Großprojektes versteift, den zivilen Fracht- und Charterflughafen Hahn, mit uneingeschränktem Nachtflug.

Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Alternativvorschlägen aus der Region wurde verweigert, obwohl schon sehr bald deutlich wurde, daß eine bedeutende Anzahl von Mitbürgern mit Mitbürgerinnen aus den unterschiedlichsten Beweggründe den Nachtflughafen ablehnen.

Die kürzlich in Kirchberg im Hunsrück durchgeführte Erörterung offenbarte erneut auf erschreckende Weise, daß die Qualität der Flughafenpläne der Betreibergesellschaft bei weitem nicht der Propaganda des Wirtschaftsministers gerecht werden können und schlichtweg als stümperhaft bezeichnet werden müsse.

Gleichzeitig machte das Engagement, mit dem die Einwender/innen vor und in dem Erörterungstermin ihre Interessen vertreten haben deutlich, daß in der Region die Bereitschaft und der Wille vorhanden sind, sich intensiv für dauerhafte, wirtschaftlich gesunde und ökologisch verträgliche Wirtschaftsstrukturen zu engagieren.

Wir, die Unterzeichner dieses Briefes und mit uns viele Hunsrücker/innen, möchten Ihnen daher anbieten, direkt mit Ihnen die überfällige Diskussion über die Nutzungsalternativen für den Hahn und die wirtschaftlichen Perspektiven des Hunsrücks aufzunehmen und voranzutreiben. Hierzu sind wir gerne bereit, sehr verehrter Herr Ministerpräsident, sie an einem geeigneten Ort im Hunsrück zu empfangen.
Natürlich kommen wir auch gerne zu Ihnen nach Mainz.

In einem solchen Vorgehen würden wir einen Schritt zu der von ihnen angestrebten Bürgernähe der Landesregierung sehen, im Gegensatz zu dem geradezu bürgerfeindlichen Ansatz des Wirtschaftsministers, die Zustimmung der Bürger mit die Losung "Ohne Nachtflug keine Arbeitsplätze " zu erpressen."

Zur Abstimmung eines Termins schlagen wir vor, daß sich ihr Sekretariat direkt an uns über unsere Geschäftsstelle in Kleinich wendet.

Mit freundlichen Grüßen