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Flugblatt 07/92

Nachtflughafen Hahn
Lärm ohne Ende

"Die Lufthansa fliegt auf Hahn ab", lesen wir in der HunsrückerZeitung. "Vorbedingungen: Allwettereignung und Nachtflug - Starts im Hunsrück ab Anfang 1994 möglich."

Die Lufthansa aber fordert mehr,

Solch unverschämte Bedingungen sind sonst nirgendwo in Deutschland durchsetzbar. Aber es kommt noch schlimmer. Einige unserer Kommunalpolitiker buhlen kurzfristiger Erfolge willen um die "Gunst der Ersten Nacht" mit der LH. Dabei wird die wichtige Sanierung des verseuchten Geländes totgeschwiegen, um den "potenten Interessenten" nicht zu vergraulen. Alle berechtigten Einwände aber werden verharmlost und arrogant beiseite gewischt.

Da reden unsere Politiker von:

Mittelwerte (Leq ) werden zum Maßstab des Lärms gemacht.
Wir werden jedoch nicht vom Mittelwert geweckt, sondern vom Krach jedes landenden und startenden Flugzeuges. Politiker sprechen in der Öffentlichkeit nur vom "leisen" Airbus, wollen aber gleichzeitig die Startbahn auf 4.OM in verlängern. 4.000 m aber braucht nur der laute Jumbo.

Alle Möglichkeiten geprüft?

Da wollen sie uns weismachen, sie hätten alle Möglichkeiten geprüft.

Wo ist der Untersuchungsbericht über die Prüfung der anderen Möglichkeiten?

Wir warten seit einem halben Jahr darauf! Gibt es ihn nicht?

Gleichzeitig entwickeln einige Politiker hektische Betriebsamkeit im Briefeschreiben an Universitäten u. a.. Durch diese PR-Aktion in der Presse sollen die Bürger und Bürgerinnen glauben, "man" hätte alles versucht.

Glauben Sie nicht an dieses offensichtliche Possenspiel!

Was wird aus den Orten Würrich, Hahn, Lautzenhausen und Hirschfeld?

Diese Hunsrückdörfer liegen in der Nähe zur Start- und Landebahn, die ein Vertreter der Frankfurter Flughafen AG mit dem Wort "Unmöglich" kommentiert.

Räumen Amerikaner Rhein-Main?

Oder verfügt man dort über neuere Informationen, wie z.B., daß die Amerikaner den militärischen Teil auf dem Rhein-Main-Flughafen räumen und das Lufthansa-Cargo-Center (LCC) dort erweitert wird? Nach uns vorliegenden Informationen hat das "Armenhaus Lufthansa" in einem solchen Fall weder die finanziellen Mittel noch ein generelles Interesse an Hahn. Wir glauben vielmehr, daß die Subventionen, die ursprünglich dem Hunsrück zugute kommen sollten, zur Sanierung der Finanzen eines maroden Luftfahrtgiganten verwendet werden sollen.

5.000 Arbeitsplätze versprochen

Während die Politiker uns einerseits diese Dinge verschweigen, überschlagen sie sich andererseits mit der Zahl der zu erwartenden Arbeitsplätze. Waren es im Januar noch 200, so sind es ein paar Wochen später schon 5000. Das wundert uns! Garantieren will diese Arbeitsplätze allerdings niemand! Das wundert uns nicht!

Lufthansa entläßt mehrere Tausend Mitarbeiter und soll gleichzeitig Arbeitsplätze auf dem Hahn schaffen?

Die Lufthansa will in den nächsten Jahren mehrere Tausend Mitarbeiter entlassen. Brüderle und Co. verkünden aber, die Lufthansa sei eine"erste Adresse" und schaffe viele neue Arbeitsplätze auf dem Hunsrück. Dabei werden die Verluste des Konzerns mit 51 % Beteiligung der BRD in diesem Jahr auf 1,5 Milliarden DM geschätzt.

Auch wir haben Anspruch auf Nachtruhe

Überall haben die Bürger das Recht auf ihre ungestörte Nachtruhe. Dieses Recht soll für uns Hunsrücker nicht gelten!
Sind wir Menschen zweiter Klasse oder sind wir einfach nur zu wenig Wähler auf dem Hunsrück?

Bürger und Bürgerinnen, laßt Euch nicht verschaukeln und von der scheinbaren Betriebsamkeit unserer Politiker in den einzelnen Wahl- und Landkreisen blenden! Fordert daher gemeinsam:

Ruhe ist die erste Bürgerpflicht!

Deshalb, wehrt Euch gegen den nächtlichen Fluglärm!

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