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Zwischen Lufthansa-Chef Jürgen Weber und dem Boss des Frankfurter Flughafens, Wilhelm Bender, bahnt sich ein heftiger Streit an. Zankapfel ist der rund 100 Kilometer entfernte Airport im Hunsrück-Örtchen Hahn, der zu 75 Prozent dem Frankfurter Flughafen (Fraport) und zu 5 Prozent dem Land Rheinland-Pfalz gehört.
Die irische Billigairline Ryanair hat Hahn zu ihrem deutschen Drehkreuz erkoren und will von dort ab Donnerstag zusätzliche Flüge zu europäischen Zielen wie Bergamo, Oslo, Pescara oder Bournemouth anbieten.
Weber und seine Berater ärgert, dass Ryanair, das den Marktführer Lufthansa seit Monaten mit frechen Anzeigen und Eingaben in Brüssel nervt, auf dem Provinzflughafen zur Hauptreisezeit zwischen fünf Uhr morgens und elf Uhr abends keine Start- und Landegebühren bezahlen muss. Zum Vergleich: Auf dem Frankfurter Flughafen fallen für den Maschinentyp Boeing 737, den Ryanair nutzt, rund 500 Euro an.
Lufthansa-Chef Weber verdächtigt Bender, den neuen Wettbewerber künstlich zu päppeln, und will ihn bewegen, den Nulltarif abzuschaffen. Doch die Fraport-Manager denken gar nicht daran. "Die Gebühren sind von der Landesregierung so genehmigt worden und gelten für jede Airline, die ab Hahn fliegt", wehrt sich Bender. *** Klar gelten die Gebühren, ob sie aber auch berechnet und gezahlt werden, ist etwas ganz anderes!
Auch sei nicht richtig, dass Ryanair gar nichts bezahlen müsse. Tatsächlich entrichteten die Iren pro Passagier immerhin eine Gebühr von 4,35 Euro. *** Nachgeprüft oder nachgeplappert?
und was bedeutet "entrichteten" Auch das ist allerdings deutlich weniger als auf dem Großflughafen Frankfurt.
(Der Spiegel, Ausgabe 07/2002)