Ob es die Regionalpresse im Hunsrück einmal schafft, die konkreten Subventionen für Ryanair am Flugplatz Hahn zu recherieren und zu veröffentlichen?
Oder können die nur Jubelarien und Presseerklärungen vom Hahn abschreiben?

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Flughafen Leipzig-Halle
Airport lockt Billigflieger
Unternehmen ist bereit Subventionen zu zahlen

Von Rainer Gummelt

Leipzig/MZ. Der Flughafen Leipzig/Halle bemüht sich um Billig-Flug-Angebote. "Wir sind bereit, an entsprechende Fluggesellschaften befristet auf drei Jahre dafür Subventionen zu zahlen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Mitteldeutschen Flughafen AG, Volkmar Stein, am Donnerstag Abend in Leipzig.

"Billig-Flüge sind ein neues Produkt, auf das wir uns einstellen müssen", erklärte Stein. Es befinde sich allerdings noch in einer frühen Experimentierphase. Deshalb konzentrierten sich Billig-Flug-Anbieter bei ihren ersten Versuchen in Deutschland auf das bevölkerungreiche Nordrhein-Westfalen. Stein erwartet eine ähnliche Entwicklung wie in den USA. Dort seien Billig-Flieger wie Pilze aus dem Boden geschossen. Flüge seien immer billiger geworden. Danach habe sich die Spreu vom Weizen getrennt, erinnerte Stein. Übrig gebleiben seien nur einige wenige zuverlässige Gesellschaften. Die irische Billig-Fluggesellschaft Ryanair habe habe bei Verhandlungen schamlos auszunutzen versucht, dass es Überkapazitäten gibt. Vieler Orts werde nach neuen Verwendungsmöglichkeiten für ehemalige Militärflugplätze gesucht. Ryanair habe für eine Vertragsdauer von 15 Jahren jährlich zwei Millionen Euro an Subventionen gefordert, sagte Stein. "Wir sind nicht bereit, Passagieren die Reise zu schenken und Ryanair zu finanzieren", erklärte der Flughafen-Chef.

In den nächsten Wochen und Monaten werde sich entscheiden, ob sich Billig-Fliegen unter der Marke Mitteldeutschland verkaufen lässt, so Stein. Auch die Ferienfluggesellschaft Air Berlin will inzwischen mit Städteverbindungen für 39 Euro ins Geschäft der kleinen Preise starten. Das hat sie in dieser Woche angekündigt. Air Berlin wäre nach Ryanair, Deutsche BA, Buzz, Germanwings, Hapag-Lloyd Express und Virgin Express die siebte Fluglinie, die den deutschen Billigflugmarkt aufrollen will. Die billigsten Angebote liegen bei vier Euro pro Ticket.

(Mitteldeutsche Zeitung vom 06.09.2002)