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Erfolgsmeldungen und ihr Wert

Als Immer-noch-Abonnent und treuer Leser der Rhein-Hunsrück-Zeitung hat mich Landrat Fleck mit seiner Zukunftsprognose doch reichlich irritiert: "Die finanziellen Aussichten sind schlecht bis sehr schlecht." Das passt doch nun überhaupt nicht zu dem Bild, das die lokale Tageszeitung täglich - wahrscheinlich heisst sie deswegen auch "Tageszeitung" - ihren Lesern malt.

Dem Bild von der wegen des Flugplatzes Hahn prosperierenden Wirtschaftsoase im Hunsrück! Fast täglich feiert die Rhein-Hunsrück-Zeitung in ihrem Lokalteil neue Erfolge des Flugplatzes Hahn, fast täglich werden neue Arbeitsplätze auf dem Hahn beinahe schon im Hunderterpack verkündet und beinahe täglich weitere Steuermillionen vermeldet, die das Land beim Hahn wieder mal zuschießt.

Nach diesem Bild, das uns die Hunsrücker Zeitung nun schon seit Jahren malt, hätte ich erwartet, dass die kommunalen Haushaltskassen bis zum Bersten gefüllt sind und der Kreis seinen Bürgern künftig jeden Wunsch von den Lippen abliest. Schließlich müssen sich die vermeldeten Erfolge des Hahn ja auch finanziell in höheren Steuereinnahmen der Kommunen niederschlagen und allen geht es besser - hatte ich gedacht.

Und nun das! Irgendwas kann doch da nicht stimmen.

Und die Hunsrücker Zeitung tut auch noch so, als hätte ich das alles am Montag nicht öffentlich in der Kreistagssitzung gesagt. Aber das passt dann auch wieder zu dem Bild. Dem Bild einer Tageszeitung mit faktischem Pressemonopol, die sich freiwillig gleichgeschaltet und beim Thema Hahn noch nicht einmal mehr ein Minimum von kritischer Distanz gewahrt hat, das für eine objektive, seriöse und verantwortungsvolle Berichterstattung notwendig ist.

Axel Weirich, Fraktionssprecher PRO-Rhein-Hunsrück im Kreistag